++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
Foto: Börsenmedien AG
13.05.2014 Markus Bußler

DAX auf dem Weg zum Allzeithoch: Airbus, Allianz, Commerzbank, Deutsche Post, E.on, Facebook, Gold, JinoSolar, K+S und ThyssenKrupp im Fokus

-%
TecDAX

Der deutsche Aktienindex DAX ist stark in den Tag gestartet und näherte sich bis auf wenig Punkte dem Allzeithoch. Doch der ZEW-Index hat den DAX zur Mittagszeit etwas ausgebremst. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich stark eingetrübt. Von April auf Mai fielen sie um 10,1 Punkte auf 33,1 Zähler. Das ist der niedrigste Stand seit Januar 2013. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem wesentlich geringeren Rückgang auf 40,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg derweil um 2,6 auf 62,1 Zähler.

„Der Rückgang der Konjunkturerwartungen muss vor dem Hintergrund der starken Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal 2014 gesehen werden“, kommentierte ZEW-Chef Clemens Fuest. Es zeichne sich ab, dass die deutsche Wirtschaft das hohe Wachstumstempo nicht halten könne. Viele Analysten gehen wie auch die Bundesbank von einem starken Wachstum im ersten Quartal aus, gefolgt von einer deutlichen Abschwächung im zweiten Vierteljahr. „Dennoch ist von einer in der Grundtendenz positiven konjunkturellen Entwicklung im Jahr 2014 auszugehen“, ließ sich Fuest in einer Mitteilung zitieren. Die Krise in der Ukraine wird vom ZEW nicht erwähnt. 

 

Airbus: Gewinnsprung + Kaufsignal

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus Group ist trotz höherer Entwicklungskosten mit einem überraschend hohen Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Die Aktie notiert im frühen Handel stärker, damit hat sich die charttechnische Situation aufgehellt.

 

Allianz: Damit rechnen die Experten

Nachdem die Allianz in der vergangenen Woche bereits die ersten Eckdaten für das Ergebnis des ersten Quartals 2014 bekannt gegeben hat, werden morgen die Details veröffentlicht. Von Januar bis März erreichte der operative Gewinn der Allianz 2,7 Milliarden Euro und lag damit rund drei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Der Überschuss ging um vier Prozent auf gut 1,6 Milliarden Euro zurück, der Umsatz kletterte um etwa sechs Prozent auf rund 34 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr peilt Konzernchef Michael Diekmann weiterhin einen operativen Gewinn von 9,5 bis 10,5 Milliarden Euro an. Dieses Ziel sei angesichts der Lage jedoch "ambitioniert", sagte er bei der Hauptversammlung in München.

 

K+S: Zu früh gefreut?

Für die Aktionäre des Kali- und Salzproduzenten K+S bleibt es spannend: Am morgigen Mittwoch will der Konzern seine Zahlen für das abgelaufene erste Quartal vorlegen. Das Gros der Analysten zeigt sich verhalten optimistisch, dass das Gröbste überstanden sein könnte. Doch es gibt auch skeptische Stimmen.

 

Gold: Ein paar Zahlen, die Sie kennen sollten

Der Ausbruch beim Goldpreis lässt weiter auf sich warten. Derzeit bewegt sich die Notierung für das Edelmetall um den Bereich von 1.300 Dollar. Während die weiter vor sich hin schwelende Ukraine-Krise Gold leicht beflügelt, bleibt die Wahrnehmung für Gold nach wie vor ausgesprochen negativ.

 

 

JinkoSolar: Startschuss zur 180-Prozent-Rallye

Die Aktie von JinkoSolar hat zum Wochenauftakt in New York um über sechs Prozent auf 27,82 Dollar zugelegt. In Frankfurt werden am Dienstag 20,50 Euro für eine Aktie gezahlt. Neue Kursfantasie kommt aus den USA, aber auch auf sonst läuft es für gut bei JinkoSolar. Die Aktie ist deutlich zu niedrig bewertet.

 

Deutsche Post: Analysten raten zum Kauf

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Deutsche Post vor den Zahlen für das erste Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 33,50 Euro belassen. Seine Schätzungen für die Profitabilität entsprächen weitgehend den Konsensschätzungen, schrieb Analyst Christopher Combe in einer Studie vom Dienstag. Die reduzierten Kostenziele schienen die Marktprognosen aber nicht zu berücksichtigen.

 

ThyssenKrupp: Prognose erhöht

Die ThyssenKrupp-Aktie hat vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) mit einem Plus von 2,5 Prozent positiv auf Zahlen reagiert. Der Industriekonzern arbeitet sich allmählich aus der existenzbedrohenden Krise: im Ende März abgelaufenen zweiten Quartal seines Geschäftsjahres erwirtschaftete das Unternehmen den ersten Überschuss seit fast zwei Jahren. Dabei profitierte der Konzern von seinem Sparprogramm und einem kräftigen Wachstum im Industriegüter-Geschäft. Ein Händler sprach von guten Resultaten. Diese sowie die gestiegenen Unternehmensprognosen sollten die Papiere antreiben. Er verwies aber auch darauf, dass die ThyssenKrupp-Titel bereits zum Wochenauftakt um mehr als drei Prozent gestiegen waren.

 

Facebook: Auf nach China

Facebook denkt über die Eröffnung eines Büros in China nach, um dortigen Unternehmen das Platzierung von Anzeigen im weltgrößten Online-Netzwerk zu erleichtern. Facebook bestätigte die Überlegungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. Bloomberg hatte zuvor berichtet, die Vertretung könne binnen eines Jahres eröffnet werden, das Unternehmen sei in Gesprächen über Büroflächen in Peking. Facebook selbst machte keine Angaben zum Fahrplan. Die Nutzung des Online-Netzwerks mit weltweit 1,3 Milliarden Mitgliedern ist in China derzeit verboten.

 

E.on: Keine Besserung in Sicht

Deutschlands größter Energiekonzern Eon leidet weiter unter fallenden Preisen an den Strombörsen und einer niedrige Auslastung seiner Kohle- und Gaskraftwerke. Der um Sonderposten bereinigte Konzernüberschuss fiel in den ersten drei Monaten um 13 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro, wie das im DAX notierte Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Auch der Wegfall des Gewinns aus verkauften Unternehmensteilen spielte eine Rolle. Das Geschäft mit erneuerbaren Energien legte dagegen zu.

 

Volkswagen lädt zur Hauptversammlung

Europas größter Autobauer Volkswagen stellt sich ab 10 Uhr in Hannover den Fragen seiner Aktionäre. Die Hauptversammlung der Anteilseigner fällt mitten in das VW-Vorhaben, die schwedische Nutzfahrzeugtochter Scania komplett zu übernehmen. Kann Martin Winterkorn schon Vollzug vermelden?

Die Wolfsburger hatten ihre Frist für das Angebot an die restlichen Scania-Aktionäre vor kurzem verlängern müssen, weil die Offerte nicht auf Anhieb genügend Aktien einbrachte. Entsprechend gespannt dürften die Anteilseigner sein, ob die VW-Manager rund um Unternehmenschef Martin Winterkorn am Dienstag womöglich Neuigkeiten zur Übernahme haben. Anders als zur Hauptversammlung vor einem Jahr ist diesmal schon im Detail bekannt, dass VW ein gutes Startquartal verzeichnete.

 

Commerzbank: Der Ton wird rauer

Nach den umstrittenen Zahlen für das erste Quartal werden die Analysten zunehmend skeptisch für die Commerzbank-Aktie. Die Citigroup hat das Kursziel für die Bank-Aktie von 13 auf zwölf Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Auch JPMorgan hat das Kursziel für die Commerzbank von 12,15 auf zwölf Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Wegen höher als erwartet ausgefallener Vorsteuer-Verluste im Bereich "Sonstige und Konsolidierung" habe er seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2014 und 2015 reduziert, schrieb Analyst Kian Abouhossein in einer Studie vom Montag.

 

Wacker Neuson: Guter Start

Die Aktien von Wacker Neuson haben am Dienstag nach Zahlen im freundlichen Gesamtmarkt 0,2 Prozent zugelegt. Der Baumaschinenhersteller selbst spricht von einem vielversprechenden Start ins Jahr 2014. Einem Händler zufolge sind die Ergebnisse besser als von Analysten erwartet ausgefallen, der Ausblick wurde bestätigt. Das sollte den Aktien helfen.

 

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
TecDAX - Pkt.
MDAX - Pkt.
DAX - Pkt.

Buchtipp: Stock-Picking mit Nebenwerten

Jeder Anleger kennt die Werte aus den großen Indizes. Außerhalb von DAX, MDAX und TecDAX nimmt die Coverage jedoch drastisch ab. Schon im SDAX werden nicht alle Titel regel­mäßig analysiert und wenn, dann nur von wenigen Experten. In ihrem zeitlosen, nun unverändert neu aufgelegten Klassiker „Stock-Picking mit Nebenwerten“ zeigt die im September 2020 verstorbene Börsenexpertin Beate Sander, wie Anleger erfolgreich auf die Suche nach interessanten Nebenwerten gehen können. Die Small-Cap-Indizes einfach durch Zertifikate nachzubilden dürfte angesichts der vergangenen Kurssteiger­ungen nicht mehr lohnend sein. Die gezielte Auswahl aussichtsreicher und unterbewerteter Papiere wird aber lukrativ bleiben. Dafür liefert Beate Sander gewohnt eloquent und kompetent das nötige Rüstzeug.

Stock-Picking mit Nebenwerten

Autoren: Sander, Beate
Seitenanzahl: 304
Erscheinungstermin: 15.07.2021
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-785-8

Jetzt sichern