Gemischte Signale von der Tesla-Front. Während die Verkaufszahlen in Australien im Mai deutlich anzogen, bleibt das globale Bild düster. In China und Europa setzt sich die Absatzschwäche fort. Die Aktie steht unter Beobachtung.
Laut dem chinesischen Branchenverband CPCA gingen die Verkäufe von in China produzierten Teslas im Mai um 15 Prozent im Jahresvergleich zurück. Es war der achte Monat in Folge mit einem solchen Rückgang. Zwar stieg die Zahl im Vergleich zum April um 5,5 Prozent, doch der Druck durch aggressive Preisstrategien lokaler Hersteller wie BYD bleibt hoch. Letzterer meldete ein Absatzplus von 14,1 Prozent auf 376.930 Fahrzeuge.
In Europa zeichnet sich ein ähnliches Bild. Tesla meldete rückläufige Verkaufszahlen in Spanien, Portugal, Dänemark und Schweden. Nur in Norwegen und der Türkei sorgten das Model Y und Sonderaktionen für Zuwächse.
Ein Lichtblick: Australien. Dort verzeichnete Tesla im Mai mit 3.897 verkauften Fahrzeugen das beste Monatsergebnis seit knapp einem Jahr. Besonders das aufgefrischte Model Y überzeugte mit einem Absatzsprung von über 120 Prozent. Insgesamt lag das Plus gegenüber dem Vormonat bei mehr als 675 Prozent.
Zudem leidet die Marke Tesla zunehmend unter dem Image von CEO Elon Musk. Dessen politische Nähe zu Donald Trump und rechte Positionierungen in Europa sorgten für Negativschlagzeilen, Proteste und Boykottaufrufe – besonders in westlichen Demokratien. Analyst Dan Ives sieht darin einen dringend notwendigen Strategiewechsel: Fokus zurück auf Technik und Produkt, weg von der Politik.
Tesla steckt in einem tiefgreifenden Umbruch. Der Erfolg in Australien zeigt: Die Marke hat weiter Zugkraft – wenn Produkt und Kommunikation stimmen. Doch global dominieren Unsicherheit, Konkurrenzdruck und politische Altlasten. Anleger brauchen Geduld und klare Nerven. Das KGV für 2025 beträgt rund 106. Das KUV lautet 13. Damit ist sicherlich ein Großteil der potenziellen Impulsgeber eingepreist, darunter günstigere Modelle, Robotaxi, Optimus und Energiespeicherung. Zuletzt kam die Aktie etwas unter Druck. Eine horizontale Unterstützung wartet bei 324,11 Dollar. Sollte diese nicht halten, bietet die 100-Tage-Linie bei 313 Dollar Support.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
04.06.2025, 20:50