Tesla kann man nicht mehr nur als einen Hersteller von Elektroautos bewerten. Das Unternehmen von Elon Musk hat mehr zu bieten: Energiespeicher, Software, KI und Robotik. Vor allem die Themen humanoide Roboter und autonomes Fahren könnten sich in Zukunft als Kurstreiber für Tesla entpuppen. Jetzt bringt Morgan-Stanley-Analyst Adam Jonas noch ganz andere Aspekte ins Spiel: Lufttaxis und Drohnen.
Laut Jonas könnte Tesla ein wichtiger Player auf diesen Märkten werden und riesige Potenziale schöpfen. Gerade für Flugtaxis prognostiziert er ein rasantes Wachstum. Seinen Schätzungen zufolge könnte sich das Geschäft mit urbaner Luftmobilität (Flugtaxis, Frachtdrohnen, und so weiter) bis 2040 auf rund eine Billion Dollar ausweiten. Bis 2050 sei laut Jonas sogar ein Marktvolumen von bis zu neun Billionen Dollar denkbar. Für Tesla errechnet er im Best-Case-Szenario einen Wert von bis zu 1.000 Dollar pro Aktie in diesem Segment.
"Wir glauben nicht, dass die Investoren auf das Ausmaß dieser Revolution vorbereitet sind. Wir schätzen, dass ein eVTOL-Flugzeug (electronic Vertical Takeoff and Landing) so viel Umsatz generieren kann wie etwa 15 Ride-Sharing-Fahrzeuge", so der Analyst in seinem jüngsten Update. Jonas baut in seiner Analyse darauf, dass Teslas Fähigkeiten in Bezug auf Fertigung, Materialwissenschaft, Navigation, Entwicklung von Elektromotoren oder Batteriespeicherung auf das Segment der Luftfahrt übertragbar seien und das Unternehmen im Bereich der Low Altitude Economy, wirtschaftliche Aktivitäten im Luftraum bis zu 1.000 Metern über dem Boden, ein wichtiger Player werden könnte.
Fakt ist jedoch: Bislang hat Tesla keine konkreten Andeutungen gemacht, sich in diesen Bereichen zu engagieren. In den USA gelten derzeit Unternehmen wie Joby Aviation und Archer als technologische Vorreiter. In China treiben EHang und Xpeng die Entwicklung urbaner Luftmobilität maßgeblich voran.
Analyst Jonas von Morgan Stanley ist für seine extrem positiven Studien zu Tesla bekannt. Es erscheint aber viel zu früh, Tesla mit den Themen Flugtaxi und Drohnen in Verbindung zu bringen. Erst einmal muss der Elektroauto-Pionier zeigen, dass er sich auf dem Gebiet der Robotaxis – der Roll-out erfolgt am 12. Juni in Austin – auf Augenhöhe mit Waymo und Zoox befindet. Außerdem ist er in der Pflicht zu beweisen, dass der Betrieb einer Robotaxi-Flotte mit Teslas Technologieansatz (nur Kameras, kein Lidar und Radar) möglich ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
04.06.2025, 15:15