Wieder nicht geschafft! Besser kann man die Situation beim Goldpreis aktuell nicht beschreiben. Erneut ist der Goldpreis gestern beim Versuch, über die Marke von 1.900 Dollar auszubrechen, gescheitert. Es ist schon fast ein wenig tragisch. Der Goldpreis baut regelmäßig Stärke auf. Doch kaum nähert sich das Edelmetall der runden Marke, scheint die Kraft zu schwinden. Analog dazu ist auch dem Silberpreis der große Befreiungsschlag versagt geblieben.
Charttechnisch ist die Situation mittlerweile vergleichsweise einfach: Ein Ausbruch über den 1.900-Dollar-Bereich (impulsiv im Sinne der Charttechnik) würde die Chancen der Bullen deutlich erhöhen, einen neuen Aufwärtstrend zu etablieren und erneut die 2.000-Dollar-Marke ins Auge zu fassen. Etwas komplizierter ist es bei Silber: Dort haben die Bullen ein breiteres Widerstandsfeld vor sich, das von 26,50 bis in den Bereich von 28 Dollar reicht. Doch auch hier fehlen heute die Anschlusskäufe nach den schönen Gewinnen von gestern. Gelingt es den Bullen nicht, diese wichtigen Marken bei Gold und Silber zu überwinden, bleiben die Bären im Spiel.
Fundamental hat Gold reichlich Rückenwind. Der Dollar-Index fällt aktuell erneut unter die Marke von 90 Dollar. Die Realzinsen sind niedrig und die Geldschleusen bleiben geöffnet. Es scheint einzig dieser charttechnische Funke zu fehlen, um die nächste Rallye bei Gold und Silber zu starten. Dann sollten auch die Minenaktien aus ihrer Lethargie erwachen und erneut ein Feuerwerk zünden. Der Ausbruch scheint so nah – und doch tun sich Gold und Silber erstaunlich schwer, diesen letzten Schritt zu gehen. Doch in zwei Tagen ist Silvester. Und zu Neujahr werden bekanntlich gute Vorsätze gefasst. Nach einer viermonatigen Konsolidierung ist es für Gold und Silber an der Zeit, sich den Vorsatz für eine neue Aufwärtsbewegung zu fassen. Und auch umzusetzen.