Erst kürzlich hat die Commerzbank nach ihrer Hauptversammlung die Dividende ausgeschüttet. Diese fällt deutlich höher aus als im vergangenen Jahr und dürfte nur ein Vorgeschmack auf zukünftige Gewinnbeteiligungen für die Aktionäre sein.
Mit dem Beginn des Jahres 2021 trat auch Manfred Knof bei der Commerzbank den Chefposten an und startete als CEO eine überfällige Sanierung, die jahrelang aufgeschoben worden war. Er und sein Team lieferten in den folgenden Quartalen schnell und überzeugend ab. Die Commerzbank-Aktie begann langsam, aber stetig zu steigen. Dividendenfähig war das Finanzinstitut am Anfang der Restrukturierung allerdings noch nicht.
Zudem gab es im Jahr 2020 ein faktisches Dividendenverbot für europäische Banken, das die EZB verhängt hatte. Aufgrund der unsicheren Lage während der Pandemie sollten die Geldhäuser ihre Kapitalquoten ausbauen. Erstmals seit 2018 zahlte die Commerzbank dann für das Geschäftsjahr 2022 wieder eine Dividende. Diese betrug 0,20 Euro je Aktie.
Da der Umbau erfolgreich lief, konnte die Ausschüttung für 2023 auf 0,35 Euro angehoben werden. Am 15. Mai beschloss schließlich die Hauptversammlung, dass 0,65 Euro je Aktie für 2024 ausgeschüttet werden sollen. Damit folgte man dem Vorschlag des Vorstandes. Doch das dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Denn die Commerzbank hat sich bis 2028 ehrgeizige Ziele beim Ertrag und Gewinn gesetzt. In den Jahren bis dahin sollen jeweils die kompletten Jahresgewinne an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Analystengemeinde rechnet im Zeitablauf daher mit weiter anziehenden Dividenden: Für das laufende Geschäftsjahr werden 0,89 Euro je Aktie erwartet, für 2026 dann 1,22 Euro, 2027 bereits 1,49 Euro und 2028 1,70 Euro. Das würde auf dem heutigen Kursniveau Renditen von 3,3 bis über sechs Prozent entsprechen.
Die Gewinnbeteiligung der Aktionäre ist eines der Hauptmerkmale der überarbeiteten Strategie. Für Eigentümer soll ein Verkauf der Anteile an die UniCredit, die eine Übernahme anstreben könnte, weniger attraktiv gemacht werden. Hinzu kommen auch noch Aktienrückkäufe. Erst zwischen Januar und März dieses Jahres wurden dafür 400 Millionen Euro eingesetzt.
Die Aufwärtsbewegung der Commerzbank ist durch die Erwartung weiter steigender Ausschüttungen gut gestützt. Die Dividendenrendite hätte bereits in diesem Jahr deutlich höher ausfallen können, wenn sich die Aktie nicht so positiv entwickelt hätte. Der Kurs ist seit Januar um rund 70 Prozent gestiegen. Investierte geben kein Stück aus der Hand, mutige Anleger können noch einsteigen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.