Tesla wird am kommenden Montag im renommierten S&P 500 aufgenommen. Am letzten Handelstag vor der Aufnahme in den großen Index markieren die Aktien des Elektroauto-Pioniers im Nasdaq ein neues Rekordhoch. Droht der Aktie nun das gleiche Schicksal wie anderen Werten, denen nach dem Aufstieg in höhere Index-Gefilde die Luft ausgeht?
Am Freitag vor dem 4. Advent legen Tesla-Papiere im frühen US-Handel um bis zu 4,4 Prozent zu auf das neue Rekordhoch bei 684,75 Dollar. Die Marktkapitalisierung steigt auf fast 650 Milliarden Dollar – Tesla ist damit das wertvollste Unternehmen, das jemals in den Index frisch aufgenommen wurde.
Allein seit dem 16. November ist der Tesla-Kurs um rund zwei Drittel gestiegen. An dem Tag hatte der Indexbetreiber angekündigt, dass das Unternehmen in den Leitindex aufrückt.
Charttechnisch betrachtet würde eine Konsolidierung dem ziemlich heiß gelaufenen Wert guttun. Auch Ende August hatte sich der Tesla-Kurs weit von seiner 200-Tage-Linie entfernt und korrigierte dann in kurzer Zeit um 170 Dollar oder rund ein Drittel. Es folgte eine breite Seitwärtsbewegung, bevor die S&P-Fantasie Tesla wieder aufwärts katapultierte.
Dass Tesla derzeit an seiner Gigafactory bei Berlin nicht weiterbauen darf, beeindruckt den Aktienkurs indes nicht. Zumal der Autobauer nach Darstellung der Landesregierung schon bald mit einer Entscheidung über den Genehmigungsantrag für das Werk in Grünheide bei Berlin rechnen kann.
Die Arbeiten auf dem Gelände in Grünheide bei Berlin ruhen vorerst nach einem Bescheid der Genehmigungsbehörde. Grund sei eine geforderte und noch nicht erbrachte Sicherheitsleistung in Höhe von 100 Millionen Euro für etwaige Rückbaukosten.
Die Summe sollte bald fließen. "Tesla hält - so weit ich weiß - weiterhin an seinem Zeitplan zum Produktionsstart fest", sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Samstagsausgabe). Ziel des Unternehmens ist weiterhin, bereits im Sommer 2021 mit der Produktion von Elektroautos zu beginnen.
Die Tesla-Aktie ist aktuell stark überkauft. Nach der Aufnahme in den S&P 500 könnte die Luft vorerst raus sein. Eine Korrektur wird immer wahrscheinlicher. Sie könte bis in den Bereich zwischen 600 Dollar und etwa 566 Dollar gehen. Engagierte Anleger bleiben angesichts langfristig weiterhin guter Aussichten engagiert, beachten aber einen Stoppkurs bei 450 Dollar leicht unter der 90-Tage-Linie.
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