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20.10.2025, 10:22
Seit Ende Mai steckt die BYD-Aktie in einem Abwärtstrend fest und hat rund ein Drittel ihres Werts verloren. Am Freitag kam mit einem Minus von über vier Prozent noch mal richtig Druck auf. Anleger reagierten wohl auf den größten Rückruf der Firmengeschichte. Zudem stockt der Bau eines der europäischen Werke.
Der chinesische Elektroautobauer BYD ruft mehr als 115.000 Fahrzeuge der Modelle Tang und Yuan Pro zurück – es ist der größte Rückruf der Firmengeschichte. Bei den Tang-Modellen aus den Jahren 2015 bis 2017 führen Konstruktionsfehler im Motorsteuerungssystem zu Funktionsstörungen, im Extremfall kann der reine Elektroantrieb ausfallen. Beim Yuan Pro, produziert von Februar 2021 bis August 2022, können Montagefehler an der Batteriedichtung auftreten. Eindringendes Wasser kann die Isolation schwächen und die Leistung beeinträchtigen. Die chinesische Marktaufsicht stuft die Mängel als Sicherheitsrisiko ein.
Für BYD ist es bereits der dritte größere Rückruf binnen zwölf Monaten. Im vergangenen Jahr hatte der Autobauer 97.000 Dolphin und Yuan Plus im vergangenen Jahr sowie über 6.800 SUV der Tochtermarke Fangchengbao im Januar zurückgerufen.
Gleichzeitig verläuft wohl der Bau des geplanten Werks in der Türkei langsamer als geplant. Der Präsident der Istanbuler Handelskammer erklärte, man beobachte „keinen Prozess, der mit dem ursprünglichen Zeitplan übereinstimmt“. Damit verzögert sich ein Schlüsselprojekt für BYDs Expansion nach Europa.
Erst vergangene Woche kamen Berichte um ein weiteres BYD-Werk für Europa auf. Medienberichten zufolge favorisiert das Unternehmen wegen günstiger Energiepreise, bestehender Automobilcluster und schneller Anbindung an westliche Absatzmärkte Spanien. Es wäre der dritte Produktionsstandort nach Ungarn und der Türkei.
Die internationale Expansion ist für BYD unverzichtbar, um weiter hohe Wachstumsraten zu erzielen. Rückschläge fallen daher schwer ins Gewicht. Rückrufe sind in der Branche dagegen nicht ungewöhnlich. Da die Aktie aber auch technisch angeschlagen ist, bleiben Anleger an der Seitenlinie.
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