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Kommentar: Warum Bärenmärkte gut sind

Kommentar: Warum Bärenmärkte gut sind
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27.05.2022, 19:00 ‧ Emil Jusifov

Vielleicht kommt Ihnen die folgende Situation bekannt vor: Sie haben sich ein Ziel gesetzt, doch irgendwie kommen Sie nicht voran. Etwas stellt sich Ihnen in den Weg. Bleiben Sie dabei. Früher oder später wird ihre Chance kommen, und dann sollten Sie diese Chance beim Schopfe packen. Genauso ist es an der Börse.

So manch ein Anleger hat den Börsenboom der vergangenen Jahre verpasst. Beispielsweise waren während der Pandemie vielen Anlegern die - durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken aufgeblasenen - Bewertungen der Aktien schlicht zu hoch (siehe hier).

Zu den prominentesten Anlegern, die in dieser Zeit zurückhaltend agierten und lieber auf Cash setzten, befand sich kein Geringerer als der legendäre Investor Warren Buffett. Zwischenzeitlich beliefen sich seine Bargeldreserven sogar auf knapp 150 Milliarden Dollar. Dies brachte ihm viel Kritik ein (DER AKTIONÄR berichtete).

In diesem Bärenmarkt agiert das „Orakel aus Omaha“ jedoch sehr aggressiv und dürfte bereits im ersten Quartal mindestens ein Viertel seiner Cash-Bestände ausgegeben haben. Und dafür gibt es gute Gründe. Die Bewertungen haben sich mittlerweile normalisiert. Sogar viele aussichtsreiche Tech-Aktien sind wieder günstig zu haben.

Dazu gehören insbesondere Big-Tech-Titel. So hat Buffett vor Kurzem seine Apple-Position aufgestockt. Auch andere Aktien wie etwa Amazon, Meta oder Alphabet werden aktuell mit einem deutlichen Bewertungsabschlag gehandelt. Daher sollten Anleger nun es Warren Buffett gleichtun und die günstigen Bewertungen der Qualitätstitel zum Kauf oder Nachkauf nutzen.

Natürlich könnte auch dieser Bärenmärkt noch länger andauern und wir könnten bald noch tiefere Kurse sehen. Allerdings hat niemand in dieser Welt eine Glaskugel und kann ernsthaft vorhersagen, wann die Tiefs erreicht werden. Wenn man folglich zu lange mit dem Kauf wartet, dann verpasst man womöglich lukrative Gelegenheiten, um sich langfristig ein Vermögen aufzubauen.

Beispielsweise legte die Microsoft-Aktie von ihrem Tief im Jahr 2009 (Finanzkrise) bis zum Rekordhoch im Jahr 2021 rund 2.200 Prozent zu. Amazon notierte nach dem Dotcom-Crash 2002 bei unter 6 Dollar. Das Allzeithoch von Amazon aus dem Jahr 2021 liegt bei rund 3.773 Dollar!

Oder um es mit den Worten von André Kostolany abzuschließen: "Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen." Hier finden Sie mehr Kostolany-Sprüche zum Bärenmarkt.

Welche Aktien aktuell interessant sind, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR.

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