Der Goldpreis kam gestern deutlich unter Druck. Auch der Silberpreis geriet in den Abwärtsstrudel. Doch der Schaden, der entstanden ist, hält sich in Grenzen. Im Gegenteil: Es gibt sogar einen positiven Aspekt. Die Minenaktien konnten sich gegen den Trend stemmen und konnten zum Ende hin einen Großteil der Verluste wettmachen. Während GDX und GDXJ noch kleinere Minuszeichen zum Handelsende auswiesen, konnte der HUI sogar ins Plus drehen. Ein ermutigendes Zeichen.
Die meisten von Ihnen kennen die alte Börsen-„Weisheit“, wonach die Minen häufig dem Goldpries vorauslaufen. Doch wer lange genug dabei ist, weiß auch: Das stimmt manchmal und manchmal eben nicht. Von daher sollte man das immer mit Vorsicht genießen. Dennoch scheinen die Minen das zarte Pflänzchen, das sich Aufwärtstrend nennt, nicht gleich wieder vertrocknen lassen zu wollen. Zumal in den kommenden Wochen die Berichtssaison startet. Und die – auch das ist kein Geheimnis – dürfte erneut stark ausfallen. Immerhin dürfte der durchschnittliche Goldpreis, den die Goldproduzenten als Verkaufspreis erzielt haben, zwischen 1.850 und 1.900 Dollar je Unze liegen. Das wiederum dürfte erneut zu einem starken Cashflow geführt haben, zumal es keine Anzeichen gibt, dass die Kosten im vierten Quartal gestiegen sind.
Der Rücksetzer beim Goldpreis gestern kam etwas aus dem Nichts – natürlich wurden als Gründe die Senats-Wahl in Georgia angeführt. Doch hier scheint man eher auf der zwanghaften Suche nach Gründen fündig geworden zu sein. Gold musste kurz durchschnaufen. Das hat der Goldpreis nun getan. Im Idealfall können die Bullen die 1.900 Dollar als wichtige Unterstützung verteidigen. Die Blicke sollten sich nach einer – kurzen – Konsolidierung wieder nach oben richten. Mit Blick auf die Minenaktien sollte die anstehende Berichtssaison und der Jahresausblick der meisten Produzenten für Rückenwind sorgen.