Nach dem überraschenden Zollschock am Freitag und den kräftigen Kursrückgängen an den Märkten weltweit dürfte der DAX am heutigen Montag einen Erholungsversuch unternehmen. Der Broker IG schätzte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor Handelsbeginn auf 24.340 Punkte ein – ein Plus von 0,4 Prozent.
Am Donnerstag hatte der DAX mit 24.771 Punkten noch ein neues Rekordhoch markiert und sich auch am Freitag zunächst in der Nähe dieses Niveaus gehalten. Für den anschließenden Kursrutsch sorgte jedoch US-Präsident Donald Trump, der kurz vor Handelsschluss in Europa ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea aufgrund des anhaltenden Handelskonflikts infrage stellte.
Der Zollstreit und die politischen Spannungen zwischen den USA und China, die viele Anleger angesichts des KI-Hypes zuletzt kaum beachtet hatten, kehrten damit schlagartig in den Fokus der Finanzmärkte zurück. Der DAX verlor innerhalb weniger Minuten mehrere Hundert Punkte.
Inzwischen hat sich die Lage etwas beruhigt. Trump schlug am Wochenende wieder versöhnlichere Töne an und erklärte auf Truth Social: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut! Der hochgeschätzte Präsident Xi hatte nur einen schlechten Moment. Er will keine Depression für sein Land, und ich auch nicht. Die USA wollen China helfen, nicht schaden!!!" Wie Trump zu dieser Einschätzung kam, blieb allerdings offen.
Trotz der kurzfristigen Entspannung mahnen Experten weiterhin zur Vorsicht. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management betonte, dass die jüngsten Äußerungen und Entwicklungen "lediglich Theater vor Verhandlungen" zwischen den beiden Staaten seien.
Bei den Einzelaktien dürfte heute etwa Porsche im Blickpunkt stehen. Der Autobauer und der Betriebsrat haben nun erste Gespräche über eine Verschärfung des Sparkurses geführt. Medienberichten zufolge soll dabei sogar auch die eigentlich bis zum Jahr 2030 geltende Beschäftigungssicherung zur Debatte stehen.
Bei Volkswagen gibt es indes ein Update zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Am Freitag hatten die Wolfsburger bereits Auslieferungszahlen für die ersten neun Monate veröffentlicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zudem werden sich die Blicke auch wieder auf BASF richten. Der Chemieriese gab am Freitag bekannt, dass er seinen Unternehmensbereich Coatings (Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik) an Fonds verkauft hat, die von der globalen Investmentgesellschaft Carlyle verwaltet werden. Der Ludwigshafener Chemieriese ist indes auch nach Abschluss der Transaktion mit 40 Prozent an dem Coatings-Geschäft beteiligt bleiben und wird vor Steuern einen Betrag von 5,8 Milliarden Euro erhalten.
Enthält Material von dpa-AFX
13.10.2025, 07:46