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Volkswagen: E-Autos retten den Absatz

Volkswagen: E-Autos retten den Absatz
Foto: Ilari Nackel/iStockphoto
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Jan-Paul Fóri 10.10.2025, 15:11 Jan-Paul Fóri

Der Autobauer Volkswagen hat vor dem Wochenende seine Auslieferungszahlen für die ersten neun Monate veröffentlicht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielte der DAX-Konzern dabei ein leichtes Absatzplus. Die einzelnen Märkte und Markengruppen entwickelten sich jedoch deutlich unterschiedlich, wie ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt.

Weltweit und über alle Marken hinweg lieferte der VW-Konzern in den ersten neun Monaten rund 6,6 Millionen Fahrzeuge aus. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Plus von 1,2 Prozent als VW 6,52 Millionen Fahrzeuge an die Kunden übergab. Während der Gegenwind aus China und den USA das Unternehmen vor Herausforderungen stellte, kompensierten Zuwächse in Südamerika und Europa diese Schwäche. 

Region Auslieferungen Jan.–Sep. 2024 Auslieferungen Jan.–Sep. 2025 Veränderung in Prozent
Europa 2.792.200 2.907.500 +4,1
Nordamerika 769.000 708.800 -7,8
Südamerika 419.100 481.800 +14,9
Asien-Pazifik 2.271.400 2.208.000 -2,8
Global 6.524.400 6.604.100 +1,2
Quelle: Volkswagen AG

Im Heimatmarkt Europa hat Volkswagen mit 2,90 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen rund vier Prozent mehr Einheiten verkauft als im Vorjahr. In Westeuropa stiegen die Auslieferungen um 3,2 Prozent auf 2,50 Millionen Fahrzeuge, in Zentral- und Osteuropa betrug das Plus sogar 10,2 Prozent auf 406.200 Einheiten.

In Südamerika belief sich der Zuwachs auf 14,9 Prozent auf insgesamt 481.800 Fahrzeuge, wobei Brasilien mit einem Anstieg von 6,8 Prozent die Entwicklung angeführt hat. In Nordamerika verzeichnete der Autobauer hingegen einen Rückgang: Die Auslieferungen sanken auf 708.800 Einheiten (minus 7,8 Prozent), in den USA aufgrund von Zollbelastungen sogar um 9,3 Prozent.

In der Region Asien-Pazifik gingen die Auslieferungen um 2,8 Prozent auf 2,20 Millionen Fahrzeuge zurück – hauptsächlich bedingt durch China, wo die Verkäufe um vier Prozent auf 1,97 Millionen Autos gesunken sind. Die Auslieferungen batteriebetriebener E-Autos fiel dort mit einem Minus von 43 Prozent aufgrund bevorstehender Modellstarts erwartungsgemäß schwach aus. 

BEVs im Aufwind

Der wahre Treiber für das globale Absatzwachstum war jedoch der Boom bei den rein batteriebetriebenen  E-Fahrzeugen (BEV). Weltweit erzielte VW in diesem Segment einen Sprung um rund 42 Prozent 717.500 Einheiten. Dadurch kletterte der globale BEV-Anteil von acht auf elf Prozent.

In Westeuropa stieg der BEV-Anteil von 12 auf 20 Prozent, wie DER AKTIONÄR berichtete. Damit bleibt Volkswagen in Europa mit einem Anteil von 27 Prozent Marktführer bei den E-Autos. Zählt man Ost-Europa hinzu, lieferte VW auf dem Kontinent mit 522.600 Fahrzeugen rund 78 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum aus. 

In USA explodierten die BEV-Auslieferungen um 85,2 Prozent auf 68.700 Fahrzeuge. In China fiel die Zahl der Stromer, die den Kunden übergeben wurden hingegen um 43 Prozent.

Bei den Plug-in-Hybriden (PHEV) erzielte das Unternehmen mit 299.000 Auslieferungen ein Plus von 55 Prozent. Die zweite Generation mit bis zu 143 km rein elektrischer Reichweite (z. B. VW Golf 1.5 eHybrid) verzeichnete eine starke Nachfrage.

Markengruppen entwickeln sich uneinheitlich

Die einzelnen Markengruppen des Konzerns haben sich im bisherigen Jahresverlauf unterschiedlich entwickelt. Die Core Group – zu der Volkswagen, Škoda, SEAT/CUPRA und die Nutzfahrzeugsparte gehören – bleibt mit 4,976 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen der Wachstumstreiber des Konzerns und verzeichnete ein Plus von 3,6 Prozent. Besonders stark schnitt dabei Škoda mit einem Zuwachs von 14,1 Prozent ab.

Die Progressive Group rund um Audi musste dagegen einen Rückgang hinnehmen: Die Auslieferungen sanken um 4,8 Prozent auf 1,191 Millionen Fahrzeuge. 

Im Sport-Luxury-Segment ging Porsche um sechs Prozent auf 212.500 Einheiten zurück. Auch die Lkw-Tochter Traton verzeichnete mit 224.600 ausgelieferten Fahrzeugen ein Minus von 8,5 Prozent – allerdings konnte die Marke MAN innerhalb der Gruppe um vier  Prozent zulegen.

Markengruppe Jan.–Sep. 2025 (gesamt) Veränderung in Prozent Jan.–Sep. 2025 (BEV) Veränderung in Prozent
Core 4.975.900 +3,6 503.100 +34,8
Progressive 1.191.100 -4,8 163.400 +41,1
Sport Luxury 212.500 -6,0 48.900 +197,4
Trucks/TRATON 224.600 -8,5 2.100 +82,6
Gesamt 6.604.100 +1,2 717.500 +41,7

Das Auslieferungsplus von rund einem Prozent lässt die Anleger nicht in Jubelstimmung ausbrechen. Am Nachmittag notiert die Aktie marginal im Plus. Ein Einstieg drängt sich weiterhin nicht auf. 

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..

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