Um den massiven Anstieg der Verteidigungs-Aufträge der deutschen Regierung zu bewältigen, wird Hensoldt in den nächsten zwei Jahren rund eine Milliarde Euro investieren. Das bestätigte CEO Oliver Doerre.
Der deutsche Verteidigungselektronik-Konzern Hensoldt wird in den nächsten zwei Jahren massiv investieren (müssen), um den massiven Anstieg der Aufträge der deutschen Regierung bzw. der Bundeswehr zu bewältigen, sagte CEO Oliver Doerre am Donnerstagabend.
Die Regierung habe Aufträge in Mengen erteilt, die "zehn- bis zwanzigmal so hoch sind wie in der Vergangenheit", als sie oft nur kleine Mengen über Rahmenverträge bestellt habe, zitiert die Agentur Reuters Dörre. Angesichts der bevorstehenden Großaufträge wird der Hersteller von Radarsystemen für Kampfflugzeuge und Luftabwehrsysteme bis 2027 rund eine Milliarde Euro investieren. Der Konzern stellt auch optische Zielvorrichtungen für Panzer her.
Ein neues Gesetz, das die Beschaffungsverfahren beschleunigen soll, dürfte die Finanzierung für das Unternehmen erleichtern, sagte Dörre. "Wir hoffen, dass wir in Zukunft auch Vorauszahlungen erhalten werden", sagte er. Bisher erfolgt die Zahlung erst bei Lieferung. Der Bund ist mit 25,1 Prozent an Hensoldt beteiligt.
Die Verteidigungsausgaben Deutschlands sollen im nächsten Jahr auf 108 Milliarden Euro steigen, da Europa seine Verteidigungsfähigkeiten ausbaut, um der möglichen Bedrohung durch Russland in den kommenden Jahren zu begegnen. Im Einklang mit den NATO-Zielen dürften die Investitionen wohl bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts steigen.
Verdreifachung des Umsatzes bis 2030
Hensoldt geht derzeit davon aus, dass sich sein Umsatz bis 2030 auf rund sechs Milliarden Euro fast verdreifachen wird, was einem durchschnittlichen Wachstum von mehr als zehn Prozent pro Jahr entspricht, das auf die erhöhten deutschen Verteidigungsausgaben zurückzuführen ist.
Die Hensoldt-Aktie reagierte auf die Investitionspläne am Freitag anfangs nur zurückhaltend. Am Vormittag rutschte der Wert im MDAX bis auf 101,50 Euro ab, berappelte sich zuletzt aber wieder auf 103,70 Euro. Bis zu den alten Rekordständen bei 108 Euro aus Juni fehlt nicht mehr viel.
Mit der nachhaltigen Überwindung der 50-Tage-Linie hat die Hensoldt-Aktie ihre Konsolidierung seit Mitte Juli abgeschlossen.
Die Rekord-Investitionen von Hensoldt und die Umsatz-Planungen dürften die Hensoldt-Aktie in den kommenden Monaten weiter beflügeln. DER AKTIONÄR hat für den Hersteller von Sensorik und Radartechnik zuletzt ein Kursziel von 115 Euro ausgegeben. Das wird voraussichtlich nicht das Ende sein. Engagierte Anleger bleiben bei dem MDAX-Wert dabei.
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26.09.2025, 14:33