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Trump beleidigt Fed-Chef Jerome Powell nach Zinsentscheid als „Dummkopf“

Trump beleidigt Fed-Chef Jerome Powell nach Zinsentscheid als „Dummkopf“
Foto: Chip Somodevilla/GettyImages
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Lars Friedrich 08.05.2025 Lars Friedrich

Das musste ja kommen: Nachdem die US-Notenbank den Leitzins wie erwartet in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen hat, pöbelt US-Präsident Donald Trump erwartungsgemäß einmal mehr denkbar primitiv gegen Fed-Chef Jerome Powell. Dabei dürfte es vor allem darum gehen, von eigenen Schwächen abzulenken.

David Kelly, Chefstratege bei JPMorgan Asset Management, sagte gestern jedenfalls nach der Fed-Zinsentscheidung: „Die Fed schickt der Regierung gewissermaßen einen Warnschuss – zwischen den Zeilen steht: Eure Politik führt zu höherer Inflation und höherer Arbeitslosigkeit.“ Das kann ein Politiker, zumal mit extremem Ego, natürlich nicht auf sich sitzen lassen.

In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social schrieb Trump nun: „‚Zu Spät‘-Jerome Powell ist ein DUMMKOPF, der absolut keine Ahnung hat. Abgesehen davon mag ich ihn sehr!“ Trump wiederholte zudem, dass es praktisch keine Inflation gebe – was allerdings faktisch falsch ist (was Trump wiederum bekanntlich nicht stört).

Es ist nicht die erste Pöbelei Trumps in Richtung Fed. Er hatte Powell unter anderem bereits als „Loser“ bezeichnet (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende).

Die Fed hat inzwischen zum dritten Mal in Folge keine Zinsanpassung vorgenommen. Begründet wurde dies damit, dass die wirtschaftliche Entwicklung angesichts der Unsicherheiten – insbesondere im Zusammenhang mit Trumps Zollpolitik – schwer vorhersehbar sei. Die Risiken sowohl einer steigenden Inflation als auch einer höheren Arbeitslosigkeit hätten zugenommen.

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Trump mag sich aufregen und verbal eskalieren, so viel er will: Im Endeffekt agiert die Fed unabhängig – und das ist auch gut so. Zwar soll Trump überlegt haben, Powell abzusetzen, wofür er aber offenbar keine Unterstützung gefunden hatte. Daraufhin hatte Trump vor wenigen Tagen einfach behauptet, er habe Powell sowieso nie absetzen wollen. Powells Amtszeit endet regulär im Mai 2026. Die Märkte dürfte Trumps erneuter Ausfall wenig beeinflussen – zumal der Fokus derzeit eher auf den Verhandlungen im Zollkonflikt liegt.

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