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11.04.2025, 17:58
Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan, warnt eindringlich vor einem drastischen Rückgang der Unternehmensgewinne im S&P 500. Analysten könnten ihre Prognosen in den kommenden Wochen sogar ins Negative drehen. Auch BlackRock-CEO Larry Fink sieht die US-Wirtschaft „sehr nah an einer Rezession“. Was das für Anleger bedeutet.
Die Börsenwelt horcht auf: Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, rechnet mit deutlich sinkenden Gewinnschätzungen für den S&P 500. „Analysten haben ihre Gewinnschätzungen bereits um fünf Prozent gesenkt“, sagte Dimon bei der Q1-Bilanzvorlage seines Hauses. Doch das sei erst der Anfang: „Ich denke, das wird noch weiter zurückgehen.“
Später wurde Dimon noch klarer: Er rechne damit, dass die Erwartungen von aktuell plus fünf Prozent auf null und dann sogar auf minus fünf Prozent im kommenden Monat abrutschen könnten. Der Grund: die hohe Unsicherheit – insbesondere durch die neue Zollpolitik der US-Regierung. „Einige Unternehmen haben ihre Prognosen bereits gestrichen. Ich rechne mit mehr davon“, so Dimon weiter.
Parallel zur JPMorgan-Zahlenvorlage äußerte sich auch Larry Fink, CEO von BlackRock, ähnlich skeptisch: „Ich denke, wir sind sehr nah an einer Rezession – wenn nicht schon mittendrin.“ Die Unsicherheit rund um die angekündigten Zölle, der 90-Tage-Pause bei den Gegenzöllen und die dadurch ausgelöste Zurückhaltung bei Investitionen und Übernahmen lasten schwer auf der Stimmung.
„Die Kunden sind nervös“
Trotz der wirtschaftlichen Sorgen konnte BlackRock mit einem Gewinn von 11,30 Dollar je Aktie die Erwartungen übertreffen (Konsens: 10,14 Dollar). Die Erlöse lagen mit 5,28 Milliarden Dollar jedoch unter den Prognosen. Die Anleger dankten es mit einem Mini-Plus der Aktie. Fink bleibt trotz seiner Warnungen zuversichtlich, dass langfristige „Megatrends“ wie KI die Wirtschaft tragen könnten.
Die Aussagen von Dimon und Fink sind keine Einzelmeinungen, sondern ein lautes Alarmsignal von der Spitze des globalen Finanzsystems. Beide stehen für Unternehmen, die im direkten Austausch mit den größten Investoren der Welt stehen. Wenn diese Bosse vor sinkenden Gewinnen und einer Rezession warnen, ist das keine Panikmache – sondern Realität.
Dimons und Finks Aussagen unterstreichen: Die Märkte stehen vor einer Bewährungsprobe. Analysten rechnen mit sinkenden Gewinnen, Investitionen werden zurückgefahren – Unsicherheit ist Trumpf. Doch genau hier entstehen oft neue Einstiegsmöglichkeiten. Wer jetzt selektiv vorgeht und auf Qualitätsaktien mit soliden Geschäftsmodellen setzt, kann gestärkt aus der Korrektur hervorgehen. Einige Titel zeigen bereits erste relative Stärke – das Umfeld für Comeback-Aktien wächst.
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