Nach der Rallye der vergangenen Wochen wurden die Zahlen von Infineon mit Spannung erwartet. Nach der Präsentation macht sich am Donnerstag aber Ernüchterung breit. Die Erwartungen der Analysten konnten nicht ganz erfüllt werden. Viele Anleger greifen nun zu Gewinnmitnahmen, die Papiere des Chipherstellers verlieren entsprechend deutlich an Wert.
Im abgelaufenen Quartal hat Infineon vor allem von der robusten Nachfrage aus der Industrie und von Smartphone-Herstellern profitiert. Im Vergleich zum Vorquartal kletterte der Umsatz um ein Prozent auf 1,63 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn machte der Konzern jedoch weniger Fortschritte als von den Experten erwartet – vor allem weil die Erlöse mit lukrativen Chips für Kreditkarten und Sicherheitssysteme zurückgingen. Das Segmentergebnis stieg demnach um elf Prozent auf 254 Millionen Euro, die Marge lag bei 15,6 Prozent.
Unter dem Strich stand im dritten Quartal entgegen der Erwartungen sogar ein Anstieg um drei Prozent auf 186 Millionen Euro. Infineon profitierte dabei erneut von einem positiven Steuerertrag. Auch für die weiteren Aussichten bleibt Konzernchef Reinhard Ploss optimistisch. Er bestätigte die Prognosen für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr. Im aktuellen vierten Geschäftsquartal sollen die Erlöse um rund drei Prozent wachsen. Dabei wird eine operative Marge von etwa 17 Prozent angepeilt.
Stopp beachten
Infineon steht vor einer glänzenden Zukunft. Vor allem die starke Nachfrage aus der Autoindustrie dürfte die Aktie bald weiter antreiben. Nach der Rallye sollten Anleger aber den nachgezogenen Stoppkurs bei 13,20 Euro beachten, um die eigene Position vor weiteren Gewinnmitnahmen zu schützen.
(Mit Material von dpa-AFX)