Die Nerven beim Tesla-Chef liegen blank. Nachdem die Aktie am Montag fast sieben Prozent einbrach und dabei 68 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtete, eskaliert nun auch die Auseinandersetzung zwischen Musk und Kritikern – selbst wenn diese aus dem Lager der größten Unterstützer kommen.
Im Zentrum des neuesten Dramas steht Dan Ives, Top-Analyst bei Wedbush Securities und einer der bekanntesten Tesla-Optimisten. Mit einem Kursziel von 500 Dollar ist er der größte Bulle unter allen Analysten. Am Dienstag erlaubte sich Ives jedoch, über X dem Tesla-Verwaltungsrat Vorschläge zu unterbreiten. Seine Forderungen folgten auf Musks Ankündigung, eine neue politische Partei namens „America Party“ zu gründen.
Die „Seifenoper muss enden“
In einem ausführlicheren Post mit der Überschrift „Der Tesla-Verwaltungsrat MUSS handeln und Grundregeln für Musk aufstellen; die Seifenoper muss enden“ legte Ives nach. Die Gründung einer neuen Partei durch Musk sei ein „Wendepunkt in der Tesla-Story“, der den Verwaltungsrat zum Handeln zwinge. Konkret forderte Ives:
1. Ein neues Vergütungspaket für Musk, das ihm 25 Prozent der Stimmrechte sichert und den Weg für eine Fusion mit seinem KI-Unternehmen xAI ebnet.
2. Klare „Leitplanken“, die festlegen, wie viel Zeit Musk bei Tesla verbringen muss.
3. Eine Aufsicht über Musks politische Aktivitäten.
Obwohl der erste Vorschlag Musks langjährigem Wunsch nach mehr Kontrolle entsprechen würde, fiel die Reaktion des CEO harsch und knapp aus. „Halts Maul, Dan“, schrieb Musk auf X.
Shut up, Dan
— Elon Musk (@elonmusk) July 8, 2025
Ives ließ sich davon nicht einschüchtern. In einer E-Mail an CNBC erklärte er: „Elon hat seine Meinung und ich verstehe das, aber wir stehen zu dem, was wir für die richtige Vorgehensweise des Verwaltungsrats halten.“ Wedbush behielt trotz der Kritik die Kaufempfehlung und das hohe Kursziel für die Tesla-Aktie bei.
Die Causa Musk wird für Tesla immer mehr zur Belastung. Während das Kerngeschäft mit zunehmendem Wettbewerb und Margendruck kämpft, sorgt der CEO mit politischen Nebenkriegsschauplätzen für Verunsicherung und lenkt vom Wesentlichen ab. Anleger sollten daher weiterhin an der Seitenlinie bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla Inc..
09.07.2025, 11:15