DHL-Group-Chef Tobias Meyer hat sich auf der heute stattfindenden Hauptversammlung gelassen gezeigt – auch hinsichtlich der Aussagen eines Wettbewerbers, welcher der Tochter Deutsche Post Preisdumping vorwirft. Er betonte: "Wir stellen uns natürlich jeder Klage und respektieren die Entscheidung der Gerichte. Im Fall DVS halten wir die Klage aber weiterhin in der Sache und in der Höhe für unbegründet."
Zuvor hatten etwa Marc Tüngler, Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), oder auch Hendrik Schmidt, DWS, vom Vorstandsvorsitzenden des DAX-Konzerns eine klare Einordnung der Kartellklage gefordert. Die Schadenshöhe würde sich laut dem Kläger auf rund 1,0 Milliarden Euro belaufen.
Hintergrund: Der Konkurrent Deutscher Versand Service (DVS) wirft der Post bereits in einem seit dem Jahre 2021 laufenden Verfahren Preisdumping vor. Der DVS-Miteigentümer 7Square Partners hatte nun im März angekündigt, dass man die gerichtliche Auseinandersetzung "im Zweifel auch durch alle Instanzen" verfolgen werde. Die Deutsche Post soll zwischen 2012 und 2019 Briefsendungen von Großkunden zum niedrigeren Preis für Dialogpost abgewickelt haben. Nach Ansicht der Kläger hätten diese aber als Standardbrief frankiert werden müssen. Laut DVS hat der Bonner Logistikkonzern zudem in weiteren Fällen "Standardbriefsendungen günstiger angeboten (...) als es der DPAG als marktbeherrschendes Unternehmen regulierungs- und/oder wettbewerbsrechtlich erlaubt ist".
DER AKTIONÄR hält weiterhin an seiner bisherigen Einschätzung für die Anteilscheine des DHL Group fest: Das Marktumfeld für den DAX-Konzern bleibt nach wie vor schwierig. Dementsprechend drängt sich ein Kauf derzeit nicht auf. Wer bereits beim Bonner Logistikriesen investiert ist, sollte die Position unverändert mit einem Stoppkurs bei 30,50 Euro nach unten absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.