Microsoft holt im Cloud-Markt auf – Amazon bleibt an der Spitze. Beide Tech-Konzerne gehören zu den Top-Profiteuren des neuen Cloud-Marktes. Die Anleger freuen sich über zusätzliche Umsätze und Gewinne in den neuen Geschäftsfeldern.
Laut einer Studie von KeyBanc musste Amazons AWS im vierten Quartal erstmals Marktanteile an Microsofts Azure abgeben. Während der Marktanteil des Cloud-Dienstes AWS von 68 Prozent auf 62 Prozent schrumpfte, legte Azure von 16 Prozent auf 20 Prozent zu.
Amazon-Anleger sollten die Zahlen nicht beunruhigen. Der First-Mover-Advantage den AWS in den vergangenen Jahren genoss, schwächt sich zwar ab. Dennoch dürften die Umsätze des Cloud-Dienstes im vierten Quartal 42 Prozent zulegen. Das Wachstum sollte damit auf dem Niveau des dritten Quartals bleiben.
Microsoft Azure wächst deutlich schneller, jedoch auf einer geringeren Basis. Die Azure-Umsätze dürften im Geschäftsjahr 2017 etwa 3,7 Milliarden Dollar umfassen – das ist weniger als AWS in vierten Quartal erlöst haben sollte. Ähnlich wie das rasante Wachstum von AWS in den frühen Jahren wird sich auch das Wachstum von Azure abschwächen. Für das neue Jahr erwarten die Analysten von KeyBanc „nur noch“ einen Umsatzanstieg von 88 Prozent.
Für beide Konzerne ist das neue Geschäft mit Infrastructure-as-a-Service ein deutlicher Kurstreiber. Die Gewinnmargen im Cloud-Business sind stark – insbesondere Amazons geringe Margen im E-Commerce werden so aufgebessert. Zeitgleich dürfte die Entwicklung des Gesamtmarktes nicht nur genügend Platz für weiteres Wachstum sondern auch für mehrere Firmen bieten. Laut Gartner wächst der Cloud-Markt in den nächsten Jahren um durchschnittlich 19 Prozent pro Jahr.
Anlegern von Amazon und Microsoft empfiehlt DER AKTIONÄR daher die Gewinne laufen zu lassen. Die zusätzlichen Einnahmen in der Cloud dürften auch in der Zukunft die Bilanzen und Kurse stärken. Amazon bleibt als First-Mover der Marktführer – Microsoft etabliert sich als zweite starke Kraft.