Die Erfolgsspur von BYD erhält Risse. Lange eilte der chinesische Marktführer von Rekord zu Rekord, doch nun zwingt die heimische Regulierungsbehörde den Elektro-Giganten zum Handeln. Wegen potenzieller Sicherheitsrisiken bei den Batterien muss BYD bei fast 90.000 Fahrzeugen nachbessern. Besonders schmerzhaft: Es trifft eines der wichtigsten Volumenmodelle.
Konkret beordert die State Administration for Market Regulation (SAMR) insgesamt 88.981 Einheiten der Limousine Qin Plus DM-i zur Nachbesserung. Betroffen sind Fahrzeuge, die zwischen Januar 2021 und September 2023 produziert wurden.
Der Grund: Produktionsfehler bei den Batteriepaketen. Die Aufsichtsbehörde moniert Inkonsistenzen innerhalb der Akkuzellen, die zu signifikanten Leistungseinbrüchen führen können. Im Worst Case verweigert der Plug-in-Hybrid den Dienst im rein elektrischen Modus komplett – ein Szenario, das die Behörden als Sicherheitsrisiko einstufen.
BYD agiert hier nicht proaktiv. Vielmehr wurde der Rückruf erst initiiert, nachdem chinesische Behörden eine formelle Untersuchung eingeleitet hatten. Die technische Lösung soll nun ein Over-the-Air-Update bringen. Die neue Software überwacht das Batteriesystem fortan auf Anomalien. Meldet das Cockpit einen Fehler per Warnleuchte, muss der Wagen in die Werkstatt – BYD tauscht das Akkupaket dann kostenlos aus.
Relevanz für die Bilanz
Der Qin Plus DM-i gehört zum Rückgrat der Absatzstrategie im Massenmarkt. Um die Dimension zu verdeutlichen: Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge entspricht rund 20 Prozent des gesamten Absatzvolumens, das BYD allein im Oktober generierte.
Während BYD global aggressiv expandiert und Preiskriege gegen Tesla und VW führt, zeigt dieser "Rückruf", dass das rasante Wachstumstempo Risiken in der Qualitätskontrolle birgt. Anleger bleiben vorerst weiter an der Seitenlinie.
01.12.2025, 08:30