Die Aktie von Summit Therapeutics ist am Freitag massiv eingebrochen. Der Grund dafür war ein Bericht des Fachportals Stat News, laut dem die Überlebensdaten einer laufenden Studie zum experimentellen Lungenkrebsmittel Ivonescimab die Erwartungen verfehlt haben. Auch die Papiere von BioNTech crashen, da die Mainzer an einer ähnlichen Krebsimmuntherapie arbeiten.
Konkret geht es um eine Zwischenanalyse der Studie: Nach dem Tod von 157 Patienten zeigte sich, dass Ivonescimab das Sterberisiko lediglich um rund 22 Prozent reduzierte – bei einer Hazard Ratio von 0,784. Die Hazard Ratio ist ein statistischer Kennwert, der angibt, wie stark ein Medikament das Risiko eines bestimmten Ereignisses – in diesem Fall den Tod – im Vergleich zur Kontrollgruppe reduziert.
Ein Wert von 1,0 bedeutet: kein Unterschied zwischen den Gruppen.
Ein Wert von unter 1,0 zeigt: das Risiko ist unter Behandlung geringer.
Je näher an 0, desto besser die Wirksamkeit.
Das Krebsmittel hat also nicht den Einfluss im gewünschten Ausmaß erzielt und bliebt auch deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück: Der Truist-Experte Asthika Goonewardene hatte noch Anfang April in seiner Basisschätzung eine Ratio von unter 0,7 angesetzt. Eine Ratio von 0,8 galt als sein Worst-Case-Szenario.
Die Aktie von Summit Therapeutics rauscht am Freitag fast 40 Prozent nach unten und wurde sogar vom Handel ausgesetzt. Auch die Papiere von BioNTech erwischte es mit mehr als minus 20 Prozent übel. Der Grund: BioNTechs Wirktstoff Gotistobart ist mit Ivonescimab vergleichbar, ähnlich schlechte Ergebnisse drohen.
DER AKTIONÄR hatte bereits am Mittwoch darauf hingewiesen, dass Summit Therapeutics hoch bewertet ist. Die Aktie von BioNTech befindet sich indes in Sippenhaft der schlechten Studienergebnisse von Summit. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie, bis sich das Chartbild aufgehellt hat oder BioNTech wider Erwarten mit Gotistobart positiv überrascht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.