Nach den US-Inflationsdaten ist der Goldpreis am Donnerstag erstmals seit acht Monaten wieder über die Marke von 1.900 Dollar gestiegen. Am Nachmittag wurde eine Feinunze an der Börse zeitweise bei 1.901 Dollar gehandelt. Die nächsten Ziele liegen im Bereich von 1.970 Dollar.
Marktbeobachter erklären den aktuellen Preisanstieg mit einer Kursschwäche des Dollar, nachdem am Markt verstärkt auf moderatere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed spekuliert wurde. In Euro gerechnet kostete eine Feinunze Gold am Donnerstag 1.750 Euro.
Der Rückgang der Inflation gibt der amerikanischen Notenbank Spielraum, ihren Kampf gegen die Inflation etwas gelassener zu führen. Der regionale Fed-Chef von Philadelphia, Patrick Harker, sprach sich am Donnerstag bereits für kleinere Zinsschritte um 25 Basispunkte aus. Im vergangenen Jahr hatte die Fed entschieden mit Zinsschritten um 75 und zuletzt im Dezember um 50 Basispunkte gegen die hohe Inflation angekämpft.
Die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen in den USA belastet die amerikanische Währung bereits seit einigen Tagen. Da Gold international in Dollar gehandelt wird, macht die Kursschwäche das Edelmetall auf dem Weltmarkt günstiger, was die Nachfrage verstärkt.
"Insgesamt setzt sich am Markt die Meinung durch, dass die Inflation ihren Höhepunkt gesehen hat und die Zeit der aggressiven Zinsschritte in den USA zu Ende geht", kommentierte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus.
Die US-Verbraucherdaten werden nichts daran ändern, dass sich der Trend fortsetzt. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
12.01.2023, 16:20