Der Sportartikelkonzern Adidas hat nach einem besser als erwarteten Start ins Jahr seine Prognose für 2025 bestätigt. Konzernchef Björn Gulden warnt jedoch angesichts der aktuellen US-Zollpolitik vor potenziell steigenden Kosten und Unsicherheiten. Die Anleger hatten sich mehr erhofft.
„In einer 'normalen Welt' hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber Adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben", so Konzernchef Björn Gulden.
Doch die erhöhte Unsicherheit über direkte und indirekte Folgen höherer US-Zölle macht den Optimismus zunichte. Die Spanne der möglichen Ergebnisse habe sich seit der Veröffentlichung des Ausblicks im März vergrößert, so Gulden. Diese Spanne umfasse auch sowohl Verbesserungspotenzial als Spiegelbild der stärkeren Ergebnisse im Auftaktquartal.
Die Folge: Für das laufende Jahr erwartet Adidas weiterhin ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Die Marke Adidas soll dabei ein prozentuales Wachstum im zweistelligen Bereich erzielen. Das Betriebsergebnis dürfte sich in einer Spanne zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro bewegen, nachdem es im Vorjahr 1,3 Milliarden Euro betrug.
US-Zölle belasten
„Obwohl wir die Exporte aus China in die USA bereits auf ein Minimum reduziert hatten, sind wir den derzeit sehr hohen Zöllen in gewissem Maße ausgesetzt", so Gulden. Besonders kritisch sei die allgemeine Erhöhung der Zölle auf Produkte aus sämtlichen anderen Herkunftsländern. Da Adidas fast keine Produkte direkt in den USA fertige, würden höhere Zölle zwangsläufig die Produktionskosten für den US-Markt verteuern.
„Kostensteigerungen aufgrund höherer Zölle werden letztendlich nicht nur in unserer Branche zu Preiserhöhungen führen, aber es ist im Moment unmöglich, diese zu quantifizieren oder abzuschätzen, welche Auswirkungen das auf die Verbrauchernachfrage nach unseren Produkten haben könnte," so Gulden weiter. Ungeachtet der Unsicherheiten in den USA setzt Adidas auf die starke Entwicklung in anderen Regionen.
Die Adidas-Aktie reagiert am Dienstag leicht negativ auf den bestätigten Ausblick. Erst ein Sprung über die 50-Tage-Linie würde erste neue Kaufimpulse generieren. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf, die Aktie bleibt auf der Watchlist.