Adidas liefert einen glänzenden Jahresauftakt und trotzt damit dem rauen Branchenumfeld. Umsatz, Marge und operativer Gewinn übertreffen die Erwartungen. Analysten sprechen von einem der besten Updates im Sektor – und erwarten mehr. Warum die Aktie jetzt neues Momentum gewinnt.
Der Sportartikelkonzern aus Herzogenaurach hat für das erste Quartal vorläufige Zahlen vorgelegt – und die Erwartungen deutlich geschlagen. Die Aktie reagiert prompt: Im frühen Handel klettert sie um mehr als vier Prozent an die Spitze des DAX.
Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 700 Millionen auf 6,15 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent auf währungsbereinigter Basis – ohne die im Vorjahr noch enthaltenen Yeezy-Verkäufe liegt das Wachstum sogar bei 17 Prozent. Damit übertraf Adidas die Analystenerwartungen (6,11 Milliarden Euro) ebenso wie beim operativen Gewinn, der mit 610 Millionen Euro rund zwölf Prozent über dem Konsens liegt. Die operative Marge verbesserte sich deutlich von 6,2 auf 9,9 Prozent, die Bruttomarge stieg auf 52,1 Prozent.
Dynamik aus eigener Kraft
Der Yeezy-Effekt ist passé: Seit Ende 2024 sind die Lager geräumt. Dennoch wächst Adidas kräftig – und das weltweit, über alle Vertriebskanäle hinweg. Die starke Nachfrage zeigt: Die Marke funktioniert auch ohne prominente Kooperationen und steht wieder auf eigenen Beinen.
Adidas als Lichtblick der Branche?
Die Experten sind sich einig: Adidas liefert in einem schwachen Konsumumfeld überraschend stark ab. „Eines der besten Updates im gesamten Sektor“, lobt Baird-Analyst Jonathan Komp. Dass das Unternehmen bereits 35 Prozent seines Jahresgewinnziels erreicht habe, sei ein starkes Signal. Er erwartet bei der kommenden Bilanzvorlage zusätzliche positive Impulse – etwa durch die Euro-Stärke, die sich günstig auf die Marge auswirken könnte.
Auch RBC-Analyst Piral Dadhania sieht Adidas als klaren Kauf: Die Marke gewinne weiter an Kraft – auch, weil Konkurrenten wie Nike und Puma derzeit Schwächen zeigen. Die Bank of America stufte am Morgen von Halten auf Kaufen. Zwar wurde das Kursziel auf 260 Euro reduziert, das liegt aber immer noch nahe dem Hoch aus dem Jahr 2022.
Adidas zeigt sich operativ erholt und überzeugt mit solidem Wachstum. Trotz anhaltender Belastungsfaktoren wie Zollrisiken bleibt der Konzern im Branchenvergleich stark. Anleger setzen die Aktie auf die Watchlist.