Mit der Nachricht über den geplanten Kauf von Citi Prepaid Card Service hat Wirecard in der abgelaufenen Handelswoche für Schlagzeilen gesorgt. Bei Anlegern und Analysten kommen die Pläne gut an. Charttechnisch steht die Aktie nun vor zwei wichtigen Marken.
Besonders bullish ist und bleibt die Privatbank Hauck & Aufhäuser, die ihr „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel von 62,50 auf 63 Euro leicht erhöht hat. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau traut Analyst Lars Dannenberg der Aktie damit fast 60 Prozent Kurspotenzial zu.
Ebenfalls deutliches Aufwärtspotenzial sieht auch Heike Pauls von der Commerzbank. Die Analystin hat ihre Kaufempfehlung mit einem fairen Wert von 55 Euro bestätigt. Mit dem Zukauf läute Wirecard den lange erwarteten Markteintritt in die USA ein. Nach Abzug der Integrationskosten dürfte sich die Übernahme gewinnsteigernd auswirken, so die Expertin.
Strategisch sinnvoll
Auch das Analysehaus Jefferies lobt die geplante Übernahme – schließlich verfüge die Citi-Tochter über ein erfahrenes Management, ein weitreichendes Branchen-Netzwerk und eine breite Kundenbasis, auf die Wirecard das US-Geschäft stützen könne, so Analyst Damindu Jayaweera.
Da sich beide Unternehmen nicht zum Kaufpreis äußerten, geht er von rund 200 Millionen Dollar (rund 180 Millionen Euro) aus. Diese Summe sei für Wirecard mit den vorhandenen Mitteln aber leicht zu stemmen. In den den kommenden 12 bis 18 Monaten rechnet der Analyst nun aber mit einer sinkenden Übernahmeaktivität von Wirecard.

Die Aktie des Zahlungsabwicklers hat in der abgelaufenen Handelswoche von der Aussicht auf den Deal profitiert. Der Kurs notiert nun knapp unterhalb der 40-Euro-Marke. Zunächst rücken jetzt der Widerstand knapp oberhalb dieser Marke und anschließend die 200-Tage-Linie im Bereich von 41 Euro in den Fokus. Der Ausbruch wäre ein deutliches Kaufsignal, das Trader für den Aufbau einer Position nutzen können.
(Mit Material von dpa-AFX)