Aktien des E-Autobauers Tesla werden übermäßig abverkauft. Nicht ungewöhnlich, denn hochbewertete Technologiewerte erwischt es bei einem Kurseinbruch an der Börse regelmäßig stärker. Doch gerade bei Aktien von Elektroauto-Herstellern dürfte es heute noch einen gravierenderen Grund für die Kurverluste geben.
Die Aktien von Tesla sind im Montagshandel um drei Prozent auf etwa 904 Dollar pro Aktie gefallen. Der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average verlieren 1,7 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent. Die Aktien kleinerer Hersteller sind ebenfalls betroffen. Die Aktien von Fisker verlieren 4,1 Prozent. Die Aktien von Lucid und Rivian Automotive geben 5,0 Prozent und 6,2 Prozent nach.
Was steckt hinter dem übermäßigen Abverkauf? Ähnlich wie in Europa und Deutschland plante die US-Regierung Vergünstigungen beim Kauf eines E-Autos einzuführen. Das ist Teil des US-Klimaschutz und Sozialpakets von Präsident Joe Biden. Eigentlich sollte darüber im Senat abgestimmt werden. Doch Senator Joe Manchin, das Zünglein an der Waage bei der Abstimmung, hatte im Vorfeld gesagt, dass er seine Zustimmung nicht geben könne. Dabei ist Manchin wie Biden in der Demokratischen Partei.
Die Steuergutschriften im Rahmen des Programms könnten den Kaufpreis eines E-Fahrzeugs um etwa 8.000 bis 12.000 Dollar senken, je nachdem, ob das Auto mit gewerkschaftlich organisierten Arbeitskräften gebaut wurde oder nicht. Das berichtet Barrons. Die Gewerkschaftsregelung käme Ford und General Motors zugute. Beide traditionellen Autohersteller haben große Pläne für E-Autos. Die Aktien dieser beiden werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktien von Ford und GM sind um 2,2 Prozent beziehungsweise 2 Prozent gefallen.
Aktuell fehlt es der Tesla-Aktie an positiven Impulsen. Wichtig ist aber nach wie vor, dass der Titel sich oberhalb der Unterstützung am Januar-Hoch stabilisieren kann. Ein weiterer wichtiger Support ist die 90-Tage-Linie. Wer investiert ist, bleibt dabei. Neueinsteiger warten vorerst ab.