Der Goldpreis wurde gestern von den steigenden Anleiherenditen in den USA nach unten gezogen. Auch Silber musste Federn lassen. Heute notieren die Edelmetalle zur Mittagszeit praktisch unverändert. Wenn es aber nach einem Milliardär geht, dann sollten Anleger an Gold und Silber festhalten – selbst für den Fall, dass die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen sich noch in den Bereich von 2 Prozent nach oben bewegen kann.
In einem Interview mit CNBC betonte Mark Mobius, Executive Chairman der Templeton Emerging Markets Group und Gründer von Mobius Capital Partners, seine langfristige positive Einschätzung zu Edelmetallen. Und zwar nicht nur zu Gold, sondern auch zu Silber, Platin und Palladium. „Man muss in diesen Edelmetallen sein, einfach weil sie eine Form von Währung darstellen“, sagte er in dem Interview. „Ich glaube, dass diejenigen, die sich mit Gold und Silber beschäftigen, gut beraten sind, etwas davon in ihrem Portfolio zu haben." Er riet Anlegern dazu, etwa zehn Prozent ihres Vermögens in Edelmetalle zu investieren – hauptsächlich in Gold. Obwohl die Anleiherenditen Spielraum nach oben haben, sagte Mobius, dass Investoren das größere Bild betrachten müssen. „Ein Zinssatz von 2 Prozent für 10-jährige Anleihen ist nicht hoch und ich glaube nicht, dass das viele Leute anziehen wird“, sagte er. „Es ist nicht sehr signifikant.“
Tatsächlich herrscht aktuell viel Aufregung mit Blick auf die steigenden Renditen bei den US-Anleihen. Das betrifft nicht nur den Goldsektor, sondern genauso den Tech-Sektor, der unter dem Plus bei den Anleiherenditen leidet. Die Börse fokussiert sich häufig auf ein Detail und blendet dabei vorübergehend andere Faktoren aus. Ein Anleihezins von 1,7 Prozent, wie er aktuell für zehnjährige Staatsanleihen gezahlt wird, ist alles andere als hoch. Dazu nimmt die Inflation gerade Fahrt auf. All das mag der Markt eine zeitlang ignorieren. Doch mittelfristig dürfte der Blick eher Inflationsgefahren gehen. Und das dürfte den Goldpreis unterstützen.