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21.07.2022 Carsten Kaletta

Lufthansa: Das wäre jetzt der Super-Gau

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Deutsche Lufthansa

An den Flughäfen tobt ohnehin schon das Chaos. Nun könnte es mitten in der Hauptreisezeit bei der Lufthansa auch noch zu Streiks kommen. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) will laut dpa-Bericht unter den rund 5.000 Lufthansa-Piloten eine Urabstimmung starten. Bei einer Zustimmung wären sogar unbefristete Streiks möglich.

Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, dass man weiterhin eine Lösung am Verhandlungstisch anstrebe. An dem verabredeten Verhandlungsplan halte man fest. "Wir wollen gemeinsam zukunftsfähige Lösungen erarbeiten, die sowohl die erhöhte Inflation als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens berücksichtigen." Auch die VC betonte ihre weitere Gesprächsbereitschaft.

Grund für die Streikvorbereitungen der VC sind die nach sechs Verhandlungsrunden festgefahrenen Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Dem Schreiben zufolge hat Lufthansa bislang kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Die VC verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von fünf Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr. Sie hatte den laufenden Vertrag zum 30. Juni gekündigt.

Im Hintergrund schwelt zudem ein Konflikt über die künftige Konzernstrategie. Die VC hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschließlich von Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden dürfen, die dem Konzerntarifvertrag unterliegen. Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline soll im Europa-Verkehr wesentliche Aufgaben der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Die Lufthansa-Aktie pendelt im frühen Handel (Tradegate) um ihren Vortagesschluss bei 6,18 Euro. Charttechnisch liegt die nächste Hürde auf dem Weg nach oben bei 6,26 Euro, wo aktuell der GD50 verläuft.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Herausforderungen für die Lufthansa werden nicht kleiner. Ein Streik, gerade in der Hauptreisezeit, wäre vor allem für die urlaubshungrigen Kunden katastrophal. Der AKTIONÄR, der die LH-Aktie jüngst – aufgrund überraschend starker vorläufiger Zahlen – auf seine Watchlist genommen hat, beobachtet derweil die weitere Entwicklung von der Außenlinie. Frische Impulse könnten am 4. August kommen, wenn die Lufthansa ihr vollständiges Zahlenwerk zum zweiten Quartal präsentiert.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.

(Mit dpa-AfX)

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