Die Talfahrt bei der Aktie des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer setzt sich in dieser Handelswoche nahtlos fort. Zur Stunde verliert der MDAX-Wert erneut gut drei Prozent an Wert und rutscht auf den tiefsten Stand seit rund 15 Jahren ab. Ausgehend vom Allzeithoch aus dem Jahre 2023 beläuft sich das Minus mittlerweile auf etwa 80 Prozent.
Mehrere Gewinnwarnungen haben die Aktie in den zurückliegenden Monaten zu Fall gebracht. Darüber hinaus sind im Kalenderjahr 2025 Übernahmegespräche mit Private-Equity-Investoren gescheitert – und Gerresheimer muss sich einer BaFin-Überprüfung wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften unterziehen.
Die Entscheidungsträger beim Spezialverpackungshersteller, der unter anderem die Kosmetik- und Pharma-Branche beliefert, haben reagiert. Das Management wurde komplett ausgetauscht. Seit dem 01. November ist der ehemalige Gerresheimer-Chef Uwe Röhrhoff an die Spitze des Unternehmens zurückgekehrt. Zwischen 2010 und 2017 war Röhrhoff bereits CEO der Gerresheimer AG.
Hoch verschuldet
Gerresheimer kommt durch den Kursrutsch der vergangenen Monate nur noch auf einen Börsenwert von knapp 840 Millionen Euro. Per 31. August lag die Nettofinanzverschuldung bei 2,02 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote ging um knapp zehn Prozentpunkte auf lediglich 30,5 Prozent zurück. Um die Bilanz zu stärken, strebt Gerresheimer den Verkauf des Moulded-Glass-Geschäfts 2026 an.
Die Geschäfte von Gerresheimer liefen zuletzt alles andere als rund und die Verschuldung des Unternehmens ist hoch. Angesichts der schwachen operativen Entwicklung wachsen zusehends die Zweifel am Kapitalmarkt, dass die Düsseldorfer das Moulded-Glass-Geschäft zu einem sehr guten Preis verkaufen können. Anleger greifen weiterhin nicht ins fallende Messer und warten ab.
07.11.2025, 14:19