Das Hin und Her, was eine mögliche Übernahme des Verpackungsherstellers Gerresheimer angeht, hat nun ein Ende. Das Unternehmen hat die Gespräche mit Finanzinvestoren über ein potenzielles Angebot abgebrochen. Nach intensiver Prüfung des aktuellen Stands sei entschieden worden, dass eine Fortsetzung der Verhandlungen nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder sei, wie Gerresheimer am Mittwochabend bekannt gab. Die Aktie brach daraufhin deutlich ein.
Gerresheimer stand seit Jahren wiederholt im Fokus von Finanzinvestoren. Dabei ging es immer wieder um eine mögliche Aufspaltung des Konzerns. Gerresheimer fertigt unter anderem Tiegel und Fläschchen für Kosmetikprodukte sowie Spezialverpackungen und Verabreichungssysteme für Medikamente aus Glas und Kunststoff.
"Wir sind zum Schluss gekommen, dass eine Fortsetzung der Gespräche nicht im besten Interesse unseres Unternehmens und seiner Stakeholder ist", so Dietmar Siemssen, CEO der Gerresheimer AG. "Unser Fokus liegt weiterhin klar auf dem operativen Geschäft und der konsequenten Umsetzung unserer Unternehmensstrategie, um das Unternehmen auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zu führen."
Im Februar hatte sich die Übernahmefantasie erneut belebt. Damals bestätigte das Unternehmen aus dem MDAX Medienberichte, eine Übernahme durch Finanzinvestoren zu prüfen. Der Aktienkurs erfuhr daraufhin kräftigen Auftrieb. IM März erreichte er 85,00 Euro. Später wurde bekannt, dass KKR aus einem Konsortium mit Warburg Pincus ausgestiegen war. Im Mai gab es dann Berichte von einer möglichen Offerte durch Warburg und KPS in Höhe von mindestens 70 Euro je Aktie.
Kurz danach musste Gerresheimer seine Jahresziele wegen schwacher Nachfrage im Kosmetiksegment anpassen. Gleichzeitig wurde die Dividende gekürzt – beides belastete den Kurs stark. Eine nachhaltige Erholung blieb bislang aus.
Nach Bekanntwerden der Beendigung der Übernahmegespräche geriet die Aktie von Gerresheimer am Mittwoch erneut unter Druck. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Papier mehr als sechs Prozent auf 46,76 Euro. Nun gilt es, kein neues Jahrestief auszubilden. Mitte Juni erreichte die Aktie im Tief 42,48 Euro. Anleger bleiben an der Seitenlinie und warten positive Signale ab.
17.07.2025, 06:53