Die nächste Indexüberprüfung am deutschen Aktienmarkt steht an. Die Entscheidung wird die Deutsche Börse heute nach Börsenschluss bekanntgeben. Nach mehreren Gewinnwarnungen und einem massiven Kursverfall in den zurückliegenden Monaten steht die Aktie des Düsseldorfer Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer vor dem Abschied aus dem MDAX. Und auch im SDAX ist laut der US-Bank JPMorgan mit Bewegung zu rechnen.
So erwartet Analyst Pankaj Gupta einer aktuellen Studie zufolge die Aufnahme des von Continental im September abgespaltenen Autozulieferers Aumovio in den MDAX. Dafür müsste ihm zufolge der Verpackungsspezialist Gerresheimer seinen Platz räumen. Die Marktkapitalisierung ist durch den Kursrutsch der vergangenen Monate bei den Düsseldorfern deutlich geschrumpft.
Gerresheimer würde vom MDAX in den SDAX absteigen und dort das Unternehmen mit dem geringsten Streubesitz-Börsenwert ersetzen. Als möglicher Aufnahmekandidat für den Nebenwerte-Index gilt am Markt Ottobock. Der deutsche Prothesenhersteller war erst im Oktober an die Börse gegangen. Die derzeitige Marktkapitalisierung liegt bei knapp 4,7 Milliarden Euro. Die Näder Holding kontrolliert mit gut 80 Prozent der Stimmrechte die Mehrheit am Prothesenhersteller.
Die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx wird etwaige Änderungen am Mittwochabend, den 3. Dezember, nach Börsenschluss bekannt geben. Am Montag, 22. Dezember, treten die Änderungen schließlich in Kraft.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
DER AKTIONÄR geht auch davon aus, dass im MDAX die Aktie von Gerresheimer durch Aumovio ersetzt wird und Ottobock sein Debüt im SDAX geben wird. DER AKTIONÄR wird nach der Entscheidung der Deutschen Börse über die Veränderungen berichten.
Enthält Material von dpa-AFX
03.12.2025, 10:22