Die negativen Nachrichten rund um den Spezialverpackungshersteller Gerresheimer reißen einfach nicht ab. Am Dienstag verliert der zuvor bereits arg gebeutelte Nebenwert rund ein Drittel seines Wertes und rauscht klar ans Ende im MDAX. Hintergrund ist die bekanntgewordene Prüfungseinleitung der BaFin für den Konzernabschluss zum 30. November 2024 und den zugehörigen Lagebericht.
In einer Pressemitteilung der BaFin heißt es: "Der Finanzaufsicht BaFin liegen konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass die Gerresheimer Aktiengesellschaft gegen Rechnungslegungsvorschriften verstoßen hat." Am 18. September habe die Behörde eine entsprechende Prüfung eingeleitet.
"Da die BaFin die Prüfung öffentlich bekannt gemacht hat, wird sie die Öffentlichkeit über ihr Ergebnis informieren. Dies geschieht unabhängig davon, ob sie bei der Prüfung Fehler in der Rechnungslegung feststellt oder nicht", heißt es weiter.
Ausgerechnet Gerresheimer. Der Spezialverpackungshersteller hat die Marktteilnehmer zuletzt bereits mit mehreren Gewinnwarnungen verschreckt.
Durch den vor der BaFin-Prüfung bereits deutlich gefallenen Kursrutsch hatte das Unternehmen im Laufe des Jahres das Interesse von Private-Equity-Gesellschaften angezogen. Allerdings kam es zu keinem verbindlichen Übernahmeangebot. Darüber hinaus wurde bekannt, dass der aktivistisch orientierte Investor Active Ownership Capital (AOC) im größeren Stil bei den Düsseldorfern eingestiegen ist.
Nach den Gewinnwarnungen und den gescheiterten Übernahmegesprächen mit Private-Equity-Gesellschaften trifft die publik gewordene BaFin-Prüfung den Spezialverpackungshersteller Gerresheimer voll ins Mark. Zur Stunde verliert der MDAX-Titel über 30 Prozent an Wert. Anleger sollten weiterhin nicht ins fallende Messer greifen und weitere Details zur eingeleiteten BaFin-Untersuchung abwarten.
24.09.2025, 10:40