Die Papiere des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer sind nach dem offiziellen Handel angesprungen, auf Tradegate notieren sie am Montagabend rund fünf Prozent höher. Der Grund: Der MDAX-Konzern will sein Glasgeschäft (Moulded-Glass) separieren und anschließend verkaufen.
Der Verpackungsspezialist Gerresheimer treibt die strategische Neuausrichtung konsequent voran: Wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte, ist die Veräußerung des Moulded-Glass-Geschäfts Teil des Plans, sich vollständig auf das wachstumsstarke und margenstarke Geschäft als System- und Lösungsanbieter für die Pharma- und Biotechindustrie zu konzentrieren. Weitere Details zur Transaktion will der Konzern am Kapitalmarkttag am 15. Oktober präsentieren.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Gerresheimer eine strategische Überprüfung der Sparte angestoßen. Das Geschäft mit geformtem Glas bringt rund 735 Millionen Euro Jahresumsatz auf die Waage – bei einer bereinigten EBITDA-Marge von etwa 20 Prozent. Ziel der Analyse war es, die besten Optionen für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu identifizieren. Für zusätzliche Fantasie sorgt dabei auch die Integration der Glasaktivitäten von Bormioli Pharma, die Gerresheimer Anfang 2024 übernommen hatte.
Das kombinierte Moulded-Glass-Geschäft von Gerresheimer und Bormioli umfasst laut Unternehmensangaben acht Produktionsstandorte in Deutschland, Belgien, Italien, den USA und Indien – mit insgesamt rund 3.700 Mitarbeitern. Produziert werden verschiedenste Glasverpackungen für die Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie – darunter Fläschchen, Tiegel, Flakons und Behälter.
Die News sorgen bei der Gerresheimer-Aktie zwar für einen Kurssprung. Doch der Konzern hatte zuletzt mit herben Gewinnwarnungen enttäuscht. Anleger sollten deshalb nicht voreilig handeln und weitere positive Impulse abwarten. Ein Einstieg drängt sich derzeit noch nicht auf.
04.08.2025, 19:52