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20.07.2020 Fabian Strebin

Deutsche Bank und Google: Völlig unterschätzt?

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank ist nicht gerade als Technologieführer in der Branche bekannt. Im Gegenteil, das IT-System gilt als veraltet und komplex, den Takt gaben meist Konkurrenten vor. Doch im Zuge des im vergangenen Herbst begonnen Umbaus soll sich auch in diesem Bereich etwas ändern. Die kürzlich geschlossene Partnerschaft mit dem IT-Konzern Google könnte ein Meilenstein sein.

Vor knapp zwei Wochen gaben die Deutsche Bank und Google eine tiefgreifende Partnerschaft bekannt. DER AKTIONÄR berichtete. Die Deutsche Bank soll damit nicht nur Zugang zu der Technologie der Amerikaner in den Bereichen Datenmanagement, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bekommen. In der Absichtserklärung wurde auch vereinbart, gemeinsame technologiebasierte Finanzprodukte zu entwickeln.


Die künstliche Intelligenz und Algorithmen werden immer wichtiger in der Finanzwelt. Im Handelsgeschäft sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In der Corona-Pandemie könnten sie gerade im klassischen Kreditgeschäft an Bedeutung gewinnen. Denn nach Jahren des Aufschwungs rücken nun Themen wie mögliche Kreditausfälle und Insolvenzen in den Fokus.


Konkurrenten der Deutschen Bank kooperieren schon mit Cloud-Anbietern, aber Experten sind von der Partnerschaft trotzdem beeindruckt. „Nahezu jede große Bank experimentiert mit Cloud-Diensten, aber die Kooperation zwischen Deutscher Bank und Google ist in dieser umfassenden Form ein Novum und eher überraschend“, sagt Sandra Ficht, Digitalisierungsexpertin bei der Unternehmensberatung Capgemini Invent, im Handelsblatt.


Auch Christian Tölkes, Managing Director beim Berater Accenture, hält das Ausmaß der angekündigten Zusammenarbeit mindestens in der Kreditwirtschaft für einzigartig: „Hier geht es um viel mehr als nur die Lieferung von IT-Dienstleistungen, es geht auch um Innovationskraft und die Modernisierung alter Systeme.“ Tatsächlich muss Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, wenn man die Kostenseite betrachtet, hier ansetzen. Vor fünf Jahren hatte der Konzern noch 45 verschiedene IT-Systeme. Ende letzten Jahres waren es immer noch 24, so schätzen die Experten.


Der Markt hat das Potenzial der Google-Kooperation bisher nicht eingepreist. Die Aktie läuft heute seitwärts, aber bewegt sich noch deutlich über dem Abwärtstrend vom Februar bei 8,51 Euro. Dies Marke dient nun als Unterstützung. Der nächste Widerstand liegt bei neun Euro.

Impulse kommen spätestens am Mittwoch, 29. Juli, wenn die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht werden. Im Handelsgeschäft könnte es einige Überraschungen geben, das klassische Kreditgeschäft sollte indes von höheren Rückstellungen geprägt sein. Mutige können auf einen charttechnischen Ausbruch setzen, wer schon investiert ist bleibt dabei und beachtet den Stopp bei 6,80 Euro.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

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