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20.05.2021 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Negativzinsen bald kein Problem mehr? Das macht Mut

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Deutsche Bank

In der Pandemie ist alles anders, fast keine Veranstaltung findet mehr in Präsenz statt. So wird auch bei der Deutschen Bank das alljährliche Aktionärstreffen virtuell abgehalten. Vorab wurden aber schon die Redetexte von Vorstand und Aufsichtsrat veröffentlicht. DER AKTIONÄR berichtete bereits gestern über die positive Entwicklung in Q2. Allerdings birgt die Rede von CEO Christian Sewing noch weitere Überraschungen.

Nach den besten drei Monaten in den letzten sieben Jahren läuft es bei der Deutschen Bank im operativen Bereich offenbar auch im aktuellen Quartal weiterhin erfreulich gut. Der Geschäftsverlauf bestärke den Vorstand, 2021 Erträge „auf dem hohen Niveau des vergangenen Jahres zu erreichen“, so Sewings Worte in seiner Rede zur Online-Hauptversammlung am 27. Mai, die am Mittwoch vorab veröffentlicht wurde. 


Stimmung dreht in zinsabhängigen Bereichen

Nachdem die Investmentbank den Großteil des eine Milliarde Euro schweren Gewinns in Q1 eingefahren hat und aufgrund der Niedrigzinsen die Privat- und Unternehmensbank unter ihren Möglichkeiten bleiben, ist vor allem dort die Entwicklung spannend. Dazu sagt Sewing, dass sich in diesen beiden Segmenten die Faktoren zu den Gunsten des Konzerns drehen würden. Bei Unternehmen sind bereits 83 Milliarden Euro der Einlagen mit Verwahrentgelten belegt, um den Zinseffekt für die Deutsche Bank abzuschwächen.

Gegenwind durch Negativzinsen soll stark abnehmen

„Dennoch belastet der Effekt, dass alte hochverzinsliche Aktiva durch neue niedrigverzinsliche Aktiva abgelöst werden. Dieses Jahr kostet uns das im Jahresvergleich in beiden Sparten schätzungsweise mehr als 600 Millionen Euro an Erträgen“, so Sewing. Das bedeute: Jahr für Jahr beginne man den Wettlauf um eine angemessene Eigenkapitalrendite also ein paar Meter hinter der Startlinie. Doch dieser Effekt werde sich nun abschwächen. In der Privatkundenbank soll er sich 2022 nahezu halbieren, sagt Sewing und in der Unternehmensbank werde er fast vollständig verschwunden sein.

Steigende Renditen wären ein Segen

Gerade in den zinsabhängigen Sparten gab es jahrelange Probleme durch sinkende Erträge. Erfolgreich angepackt hat man dort zumindest nun die Kosten, im Privatkundenbereich können zudem noch etliche Kunden mit Negativzinsen belegt werden, was aber nicht immer gut ankommt. Welcher große Hebel bei höheren Zinsen liegt, zeigen jüngste Berechnungen der Deutschen Bank: Steigt der allgemeine Zins um ein Prozent, könnte das Finanzinstitut im ersten Jahr 800 Millionen Euro mehr Nettozinseinkommen einfahren. Im zweiten Jahr wären es sogar 1,3 Milliarden Euro.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Der Gesamtmarkt rutschte in dieser Woche etwas ab, die Deutsche-Bank-Aktie hielt dem aber Stand und visiert die Marke von 12,00 Euro an. Dazu fehlen aktuell aber noch die entscheidenden Impulse. Die Rotation in Zykliker wie Finanzwerte geht hingegen weiter. Investierte Anleger bleiben dabei.

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