Kein schöner Tag für die Anteilseigner von Chemiekonzernen wie etwa BASF: Ein skeptischer Branchenkommentar der Deutschen Bank hat am Mittwoch bei den Chemiewerten für Kursverluste gesorgt. So gibt die Aktie von BASF aktuell knapp 1,5 Prozent ab, Evonik fast drei Prozent und Lanxess sogar sieben Prozent, nachdem sie am Vortag kräftig zugelegt hatte.
Heute belastet den MDAX-Titel eine gestrichene Kaufempfehlung. Die Expertin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank äußerte ihre Befürchtung, dass die Branche vor einem langwierigen Abschwung steht - mit steigenden Risiken für 2026. Im laufenden Jahr rechnet sie damit, dass das zweite Halbjahr wegen des weiterhin unsicheren Handelsumfeldes, das sich in den Bestellmustern der Kunden widerspiegele, schwächer ausfallen dürfte als erwartet. Als Belastung hinzu kommen ihrer Ansicht nach Wechselkurseffekte und Wettbewerbsdruck.
Die Expertin strich im Zuge dessen ihre Kaufempfehlungen für Lanxess und Evonik. Lanxess hatte am Vortag bei den Anlegern mit der Ankündigung gepunktet, sich komplett von seinen Anteilen am Gemeinschaftsunternehmen Envalior zu trennen. Von dem Kurssprung um letztlich neun Prozent bleibt nun nicht mehr viel übrig. Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research äußerte sich kritisch zu dem Deal, bei dem es noch zu viele Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitrahmens und des Erlöses gebe.
Vor dem Hintergrund des starken Dienstags hatte Lanxess zuletzt gut dagestanden im Sektorvergleich, indem es gelang, in der Kursbilanz 2025 kurz ins Plus zu drehen. Boucher-Ferte und ihr Kollege Tristan Lamotte führten nun als Argument auf, dass Lanxess damit der beste Chemiewert des Jahres geworden sei. Mit Envalior sei ein wichtiger Kurstreiber vom Tisch, während massive Ergebnisrisiken durch schrumpfende Absatzvolumina blieben. Die Experten erinnerten daran, dass das Geschäft von Lanxess vergleichsweise schwankungsanfällig sei. Unter den breit aufgestellten Konzernen setzt Boucher-Ferte auf BASF und Syensqo, die sie weiterhin mit "Buy" einstuft.
Das Marktumfeld bleibt rau. Dementsprechend drängt sich bei den deutschen Chemie-Titeln aktuell kein Kauf auf. Die BASF-Aktie bleibt eine solide Halteposition. Die Evonik-Aktie wurde bereits kürzlich ausgestoppt. Die Einschätzung zur Lanxess-Aktie finden Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
24.09.2025, 13:47