Jeff Bezos zeigt sich weiterhin angriffslustig. Am Montag hat der Tech-Konzern neue eReader und neue Tablets vorgestellt. Das Fire HD 10 verfügt über ein 10-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung und hat mehrere Updates auf Lager. Der Knüller ist aber der Preis. Die Aktie leidet derweil unter einem skeptischen Analystenkommentar.
Neu beim Fire HD 10 ist unter anderem, dass man Videos in einer Bild-in-Bild-Ansicht weiterlaufen lassen kann, während man gleichzeitig im Internet surft oder E-Mails abruft. Zudem ist Alexa integriert, wodurch sich Filme, Spiele oder Playlisten per Sprachbefehl abrufen lassen.
Preis für das bisher leistungsfähigste Tablet aus dem Hause Amazon: 149,99 Euro (in den USA 149,99 Dollar). Damit kostet es nicht einmal halb so viel wie das günstigste iPad von Apple (329 Dollar).
Zudem bringt Amazon eine spezielle „Kids Edition“ auf den Markt. Das Gerät kostet 109,99 Euro und soll Kinder zum Lesen motivieren. Es bietet einen Aboservice mit Zugang zu etlichen Kinder- und Jugendbüchern.
Gleichzeitig soll es Eltern ermöglichen, den Medienkonsum der Kinder besser zu kontrollieren.
Trotz der erneuten Kampfansage an Konkurrenten wie Apple kam die Amazon-Aktie auch am Montag nicht in Tritt. Der Grund: Société Générale hat das Kursziel von 2.370 auf 2.320 Dollar gesenkt. Die Service-Verbesserungen für die Premium-Kunden des Online-Händlers erschienen sinnvoll, bedeuteten aber kurzfristig zusätzliche operative Kosten, so Analyst Arnaud Joly.
Damit mag Joly Recht haben. Doch derartige Ausgaben zahlen sich für Amazon mittel- bis langfristig aus, binden sie doch die Kunden noch stärker an den Konzern. Gleichzeitig macht Amazon den Wettbewerbern das Leben immer schwerer. Die Tablet-Offensive zum Kampfpreisen zum Beispiel ist ein weiterer Coup des Jeff Bezos. Die Aktie bleibt ein klarer Kauf.