Der Pharma-Konzern Sanofi hat zum Start in die neue Handelswoche gleich zwei negative Nachrichten zum Multiple-Sklerose-Hoffnungsträger Tolebrutinib im Gepäck. Die Aktie des französischen Unternehmens verliert daraufhin gut fünf Prozent an Wert und rutscht auf den tiefsten Stand seit Ende September ab.
Die Prüfung der US-Zulassung für Tolebrutinib gegen nicht-schubförmige sekundär progrediente Multiple Sklerose (nrSPMS) verzögert sich. Die zuständige US-Behörde FDA wird nun nicht bis Ende Dezember dieses Jahres, sondern erst bis Ende des ersten Quartals 2026 Stellung beziehen. Bis dahin werden nur schwerstkranke Patienten Zugang erhalten.
Darüber hinaus muss Sanofi einen Studienrückschlag mit dem Wirkstoff hinnehmen: Analyst Michael Leuchten von der Investmentbank Jefferies befürchtete bereits, dass der Markt das Mittel abschreibt. Er verwies dabei auch auf eine negative Überraschung in der heute veröffentlichten Perseus-Studie Phase 3 zu einer anderen MS-Form (primär progredienten Multiple Sklerose - PPMS). Das deutlich größere Marktpotenzial sieht er jedoch in der nrSPMS-Form. Die Verzögerung hier sei "verwirrend, aber erklärbar". Das Mittel abzuschreiben, wäre demnach verfrüht.
Bei Tolebrutinib handelt es sich um einen sogenannten BTK-Inhibitor. Dem Mittel wird zur Behandlung von Multipler Sklerose klares Blockbuster-Potenzial nachgesagt. Nach den heutigen Nachrichten wachsen am Markt jedoch die Zweifel am Umsatzpotenzial des Wirkstoffes.
Sanofi muss bei Tolebrutinib zwei klare Dämpfer hinnehmen. Ein Einstieg drängt sich derzeit sowohl fundamental als auch charttechnisch bei der Aktie nicht auf. Im europäischen Pharma-Sektor favorisiert DER AKTIONÄR weiterhin die Anteile des britisch-schwedischen Pharma-Konzerns Astrazeneca sowie die Papiere des Schweizer Pharma-Giganten Novartis.
Enthält Material von dpa-AFX
Heute, 10:31