Paukenschlag am Sonntag: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach sich der Pharma-Riese Novartis auf der Zielgeraden zum Kauf der Biotech-Gesellschaft Avidity Biosciences befindet, haben die Schweizer Vollzug gemeldet. Satte zwölf Milliarden Dollar lässt sich Novartis die jüngste Akquisition kosten.
Die Schweizer bieten 72 Dollar je Avidity-Aktie, was einem Aufschlag von 49 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag entspricht. Mit der Übernahme stärkt Novartis den Bereich der Neurowissenschaften. Avidity hat drei Programme in der späteren Entwicklungsphase und setzt dabei auf den hochinnovativen Ansatz einer auf die Muskeln ausgerichtete Plattform für Antikörper-Oligonukleotid-Konjugate (AOCs).
Novartis geht davon aus, dass die Spätphasen-Projekte vor 2030 "Chancen in Milliardenhöhe" ergeben. Kurzum: Der Pharma-Riese rechnet sich bei den wichtigsten Avidity-Programmen klares Blockbuster-Potenzial aus.
Entsprechend reagiert Novartis bereits mit höheren Zielvorgaben: Zwischen 2024 und 2029 will das Unternehmen beim Umsatz nun sechs Prozent zulegen. Zuvor stellte die Gesellschaft noch ein Plus von rund fünf Prozent in Aussicht.
Ebenfalls ein Teil des Deals: Avidity wird seine Präzisionskardiologie-Programme im Frühstadium vor dem Abschluss der Transaktion in ein neues Unternehmen ausgliedern.
Viel Bewegung im Sektor
Zuletzt haben mehrere große Pharma-Unternehmen milliardenschwere Akquisitionen angekündigt. Pfizer sicherte sich jüngst die Dienste vom Adipositas-Play Metsera. Novo Nordisk riss sich den MASH-Hoffnungsträger Efruxifermin unter den Nagel und Roche einen vergleichbaren Wirkstoff von 89bio.
Novartis greift für den Zukauf tief in die Tasche, was das Papier kurzfristig belasten könnte. Allerdings passt die Transaktion zum Portfolio der Schweizer. Weitere Impulse könnten von den Q3-Zahlen am morgigen Dienstag ausgehen. Die Aktie des Schweizer Pharma-Unternehmens bleibt für langfristig ausgerichtete Anleger ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk, Pfizer.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
27.10.2025, 07:59