Der positive Newsflow in der Pharma-Division von Bayer setzt sich fort. Nach einer überraschend guten Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2025 in dieser Sparte macht das Unternehmen auch bei der Entwicklungspipeline erhebliche Fortschritte. Die US-Gesundheitsbehörde FDA gewährt Bayer für ein neuartiges Krebsmedikament ein beschleunigtes Zulassungsverfahren.
Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA habe den Antrag zur Prüfung des Entwicklungskandidaten Sevabertinib (BAY 2927088) zur Behandlung von HER2-mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs angenommen und den Status der vorrangigen Prüfung („Priority Review“) gewährt, so Bayer am Mittwoch. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), der wiederum der Gruppe der "Small Molecules" zuzuordnen ist.
„Patienten mit HER2-mutiertem NSCLC sind überwiegend Frauen und können jünger und Nichtraucher sein. Die Entscheidung der FDA, unserem Zulassungsantrag für Sevabertinib den Status Priority Review zu gewähren, ist ein bedeutender Meilenstein der sowohl den unerfüllten Bedarf als auch das Potenzial von Sevabertinib, diesen Bedarf zu adressieren, bestätigt“, so Christine Roth, EVP, Global Product Strategy and Commercialization sowie Mitglied des Pharmaceuticals Leadership Teams bei Bayer. „Wenn Sevabertinib die Zulassung erhält, wird es eine wichtige Erweiterung der Behandlungsoptionen für diese Patienten darstellen und könnte die Behandlungsergebnisse verbessern. Derzeit haben sie eine schlechte Prognose und nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten.“
Laut Bayer basiert der Zulassungsantrag auf positiven Ergebnissen der laufenden Phase-I/II-Studie SOHO-01 bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC.
Bayer kann sich berechtigte Hoffnung auf eine weitere US-Zulassung im Bereich der Onkologie machen. Wachstumstreiber in diesem Portfolio ist derzeit ganz klar das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa, bei dem Bayer sogar ein Spitzenumsatzpotenzial von gut drei Milliarden Euro anstrebt. Sevabertinib hat allerdings ein deutlich geringeres Absatzpotenzial. Gleichwohl die Entwicklungen bei Bayer in der Pharma-Division zuversichtlich stimmen, sollten Anleger mit Vorsicht agieren. Die PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten sind in den USA immer noch nicht vom Tisch. Darüber hinaus fährt das Unternehmen einen Sparkurs, um die hohe Nettofinanzverschuldung weiter abzubauen. Kein Kauf!
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.