++ Diese 5 bockstarken Aktien sind jetzt ein Kauf ++
12.10.2020 Martin Mrowka

MTU-Konkurrent explodiert: 134 Prozent in 5 Tagen – und nun?

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Rolls-Royce

Anfang Oktober schien es fast so, als sei die Aktie des britischen Triebwerkherstellers Rolls-Royce nicht mehr zu retten. Mit 100,80 Britische Pence markierte die Aktie ein neues 17-Jahres-Tief. Doch dann kündigte Rolls-Royce eine Kapitalmaßnahme an. Was sonst eher Kursverluste nach sich zieht, sorgt diesmal für ein Kursfeuerwerk.

Der britische Turbinenhersteller hatte Anfang vergangener Woche mitgeteilt, Gespräche mit Investoren über die Ausgabe von Anleihen im Volumen von mindestens einer Milliarde Pfund zu beginnen. Sollten die Briten die auf US-Dollar, Euro und/oder Pfund lautenden Bonds gut am Markt unterbringen, dürften sie damit finanziell neue Luft bekommen.

Die gesamte Luftfahrt-Branche steckt wegen der Corona-Pandemie in einer schweren Krise. Wegen noch immer hoher Mittelabflüsse stehen die Bilanzen der Airline-Zulieferer unter besonderem Druck.

Gleichzeitig werteten viele Experten die Aussichten für die Airlines und ihre Zulieferer mittelfristig durchaus als positiv. Es gelte "die Durststrecke zu überwinden".

Der Aktienkurs von Rolls-Royce explodierte nach diesem Hoffnungssignal. Vom Tief am 2. Oktober bei 100,80 Britische Pence schoss die Briten-Aktie bis auf 252 Pence am vergangenen Freitag nach oben. Dort verläuft aktuell die 90-Tage-Linie. Am Montag notiert der Wert bei 236 Pence (bzw. 2,55 Euro). Binnen fünf Handelstagen hat die Rolls-Royce-Aktie damit 134 Prozent gewonnen.

Rolls-Royce (WKN: A1H81L)

Auch die Wettbewerber wie die deutsche MTU und der französische Flugzeugausrüster Safran wurden mit aufwärts gezogen.

Die Analysten sind sich derweil uneins über die weiteren Aussichten der Rolls-Royce-Aktie. Zwei Extrem-Stimmen: Während die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr Kursziel für Rolls-Royce von 439 auf 449 Pence angehoben hat, stuft JPMorgan die britischen Flugzeugzulieferer auf "Underweight" ein - mit einem Kursziel von 65 Pence. Die kurzfristigen Liquiditätsprobleme gehe der Triebwerksbauer zwar nun an, Fragen zur Bilanz und dem Geschäftsmodell blieben aber, begründete Analyst David Perry seine Einschätzung.

Auch Mainfirst sieht die Aussichten für Rolls-Royce eher skeptisch und hat die Aktie von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Das Kursziel senkte Analyst Harry Breach kräftig von 500 auf 120 Pence. Das neue Finanzierunspaket des Triebwerksherstellers inklusive einer Kapitalerhöhung sei viel schlechter als gedacht. Unter Berücksichtigung der Gewinnverwässerung entspreche die Bewertung mit Blick auf 2022 inzwischen nur noch in etwa jener der Konkurrenz aus dem zivilen Luftfahrtsektor. Der zuvor attraktive hohe Abschlag sei dahin.

Das vom Zusammenbruch der Luftfahrt in der Corona-Krise gebeutelte Unternehmen kann frisches Geld zwar gut gebrauchen. Es dient jedoch vor allem zum Stopfen kurzfristiger Liquiditiätslöcher. Mit dem jüngsten Kurssprung wurde eine kurzzeitige Unterbewertung ausgeglichen. Ein Kauf von Triebwerksbauer-Aktien im Allgemeinen und Rolls-Royce im Speziellen drängt sich weiterhin nicht auf. 

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