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06.10.2020 Marion Schlegel

MTU Aero Engines setzt auf Wasserstoff – kommt jetzt die große Aufholjagd?

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MTU Aero Engines

Der Triebwerksbauer MTU sieht Wasserstoff schon heute als Alternative für den Flugzeugantrieb. "Er sollte als Treibstoff sofort eingesetzt werden", sagte MTU-Technikvorstand Lars Wagner am Montag in München. Umgewandelt in einen Kraftstoff, könnte Wasserstoff sofort in bestehenden Flugzeugen und Triebwerken verwendet werden.

MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT)

Auch eine direkte Verbrennung von flüssigem Wasserstoff in Gasturbinen sei technisch möglich, sagte MTU-Experte Stefan Weber. Dazu müsste die Brennkammer angepasst werden. Das sei in wenigen Jahren erreichbar. Größere Anstrengungen erfordere es, den flüssigen Wasserstoff bereitzustellen, zu transportieren und in Tanks im Flugzeug mitzuführen.

Langfristig setzt MTU auf die Umwandlung von Wasserstoff in Strom mit einer Brennstoffzelle. Aber hier sei die Entwicklung noch am Anfang. Die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle eigne sich vor allem für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, da sie weniger Tankvolumen brauchen, sagte Wagner.

Für Langstreckenflieger wäre die Umwandlung von Wasserstoff in einen Kraftstoff für eine Fluggas-Turbine sinnvoll, sagte Weber. Doch ohne Fördermittel werde es nicht gehen: "Die Realisierung der neuen Technologien und damit das Erreichen der Klimaziele steht und fällt mit einer entsprechenden finanziellen Förderung – auf nationaler wie europäischer Ebene."

Airbus will als erster Flugzeugbauer ein Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb herstellen. Es soll 2035 in Betrieb gehen. Nötig sind laut Airbus Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich.

Die Aktie von MTU ist im 1-Jahres-Vergleich die mit Abstand schlechteste Aktie im DAX. Mehr als 40 Prozent ging es in dem Zeitraum nach unten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bayer mit minus 24,9 Prozent und die Allianz mit minus 19,3 Prozent. Die Reisewarnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie setzen der Luftfahrt-Branche im Allgemeinen und MTU im Speziellen weiter zu. Für eine Entwarnung ist es noch zu früh. Die Aktie bleibt aber auf der Watchlist des AKTIONÄR.

(Mit Material von dpa-AFX)

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