Continental hat am Donnerstag Q3-Zahlen präsentiert. Eckdaten waren dank vorläufiger Quartalszahlen bereits bekannt, das Nettoergebnis allerdings nicht – hier drehte der DAX-Konzern tief in die roten Zahlen. Die Anleger bleiben jedoch optimistisch, die Aktie reagiert im frühen Handel kaum.
Trotz stabiler Umsätze brach der Gewinn nicht nur ein, sondern drehte sogar in die Verlustzone. Der Grund: hohe Sondereffekte aus der Abspaltung der Autozuliefersparte Aumovio und dem geplanten Verkauf eines Kunststofftechnikgeschäfts. Bereits im Oktober hatte der DAX-Konzern vorläufige Zahlen veröffentlicht – die endgültigen Ergebnisse bestätigen nun das schwierige Quartal.
Der Umsatz blieb mit 4,95 Milliarden Euro nahezu unverändert zum Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank belastet durch das Auslaufen eines positiven Einmaleffekts aus dem Vorjahr um 15 Prozent auf 565 Millionen Euro. Damals hatte eine Zahlung der ehemaligen Tochter Vitesco das Ergebnis gestützt. Die bereinigte EBIT-Marge sank von 13,3 auf 11,4 Prozent.
Unter dem Strich stand ein Verlust von 756 Millionen Euro. Im Vorjahr fiel noch ein Gewinn von 486 Millionen Euro an. Der Einbruch war jedoch bereits erwartet worden – Ursache sind nicht zahlungswirksame Sondereffekte in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Diese entstanden aus der Entkonsolidierung von Aumovio und der Neubewertung der OESL-Vermögenswerte. Die Effekte sollen bei der Dividendenberechnung unberücksichtigt bleiben.
Margenstarkes Reifengeschäft rechtfertigt Conti-Aufspaltung
In den einzelnen Sparten zeigte sich ein gemischtes Bild: Das Reifengeschäft hielt sich mit einem Umsatz von 3,50 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge von 14,3 Prozent übertraf die Analystenerwartungen von 13,4 Prozent. ContiTech blieb mit 1,48 Milliarden Euro Umsatz ebenfalls stabil, verfehlte aber den Konsens von 1,57 Milliarden Euro. Die EBIT-Marge von 6,6 Prozent zeigt weiter Druck auf die Profitabilität. Hier zeigt sich einmal mehr, warum das Management die Aufspaltung weiter vorantreiben und sich nur noch auf das Reifengeschäft fokussieren will.
Positiv entwickelte sich der bereinigte freie Cashflow, der mit 169 Millionen Euro 7,6 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Die Nettoverschuldung stieg auf 6,05 Milliarden Euro, ein Plus von 13 Prozent.
Die Conti-Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Nettoverlust war zu erwarten. Das starke Kerngeschäft zeigt jedoch, dass das Management mit der Aufspaltung zum reinen Reifenhersteller langfristig den richtigen Schritt geht. Auch ContiTech soll noch veräußert werden. Wer investiert ist, bleibt an Bord.
06.11.2025, 09:30