Die von einer laufenden Weltkonjunktur abhängigen Chemie-Industrie in Deutschland kämpft weiter mit schwierigen Rahmenbedingungen. Das zeigen jüngste Daten des Branchenverbands VCI vom Mittwoch. Kein Wunder, dass zuletzt Unternehmen wie BASF oder Lanxess reihenweise die Prognosen nach unten korrigiert haben.
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie hat im zweiten Quartal dieses Jahres deutliche Rückschläge erlitten. Wegen der geringen Nachfrage waren die Produktionsanlagen nur zu 71,7 Prozent ausgelastet, so der VCI. Im Inland sei die erwartete Trendwende ausgeblieben und der Auftragsmangel habe sich sogar verschärft. Wichtige Kunden sind unter anderem die Auto- und die Bauindustrie.
Der Umsatz der Branche lag 5,2 Prozent hinter dem Vorquartal. Mit einem Wert von 52,2 Milliarden Euro ist er auch 2,7 Prozent niedriger ausgefallen als ein Jahr zuvor.
Der Verband hält trotz der schwachen Entwicklung an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Danach soll bei stagnierender Produktion und rückläufigen Preisen der Umsatz rund ein Prozent zurückgehen. Weder im Inlands- noch im Auslandsgeschäft zeichne sich eine Trendwende ab.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup setzt auf die Bundesregierung, um Bürokratie und strukturelle Standortdefizite abzubauen: "Die Feuerwehreinsätze des Kanzlers auf internationalem Parkett waren richtig und wichtig. In den zweiten 100 Tagen muss die Regierung die versprochene spektakuläre Aufholjagd starten."
Die Aussagen und zahlen vom VCI zeigen, dass die Chemie-Branche sich nach wie vor in einem schwierigen Fahrwasser befindet. Entsprechend haben auch die Aktien von Branchenunternehmen wie BASF, Lanxess oder Brenntag etwas Sand im Getriebe.
Bei Chemie-Aktien ist weiterhin viel Geduld gefragt. Grundsätzlich preist der Markt allerdings in den Bewertungen viel Negatives ein. Für BASF bleibt DER AKTIONÄR positiv gestimmt und die Aktie ein Kauf (Stopp: 36 Euro). Das Papier von Lanxess bleibt eine Halteposition, die Anleger mit einem Stopp bei 19,50 Euro absichern sollten. Das Papier von Brenntag hingegen ist jüngst unter den Stopp 52 Euro gefallen und wurde verkauft.
Enthält Material von dpa-AFX
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
03.09.2025, 08:49