Mit dem Start in den September drehen die Rüstungsaktien wieder auf: Rheinmetall steigt am Montagvormittag um rund zwei Prozent. Als Kurstreiber gelten ein Artikel der Financial Times sowie eine mögliche Indexaufnahme und eine Pressemitteilung des DAX-Konzerns. DER AKTIONÄR analysiert die statistische Performance der Aktie im September.
Konkret ist die Chance hoch, dass die Rheinmetall-Aktie, in den STOXX Europe 50 aufgenommen wird. Dieser umfasst 50 führende börsennotierte Unternehmen aus Europa – unabhängig davon, ob das Land den Euro als Währung eingeführt hat. Nachdem Rheinmetall ist bereits im Euro STOXX 50 vertreten ist, der die 50 größten Unternehmen der Eurozone abbildet, würde die Aufnahme in den STOXX Europe 50 einen weiteren Erfolg darstellen.
Fonds, die diesen Index nachbilden, müssten die Aktie dann kaufen, sofern die Aufnahme erfolgt. Der Indexanbieter STOXX gibt die Entscheidung heute Abend bekannt. Im Gegenzug müsste voraussichtlich BASF den Index verlassen.
News zu Militäreinsatz in der Ukraine
Außerdem profitierten europäische Rüstungsaktien wie BAE Systems und Rheinmetall zum Wochenstart von einem Bericht der Financial Times über Pläne für mögliche militärische Einsätze in der Ukraine als Teil von Sicherheitsgarantien nach dem Konflikt. Ursula von der Leyen betonte in einem Interview demnach einen „klaren Fahrplan“ mit Unterstützung der USA.
Kooperation wird vertieft
Zudem teilte Rheinmetall am Montagmorgen mit, eine Absichtserklärung mit der norwegischen Andøya Space unterzeichnet zu haben. Dieser Letter of Intent sieht vor, gemeinsam die kommerziellen Kapazitäten für zivile und militärische Weltraumoperationen auszubauen. Dadurch wollen beide Seiten die steigenden Sicherheitsanforderungen in Europa begegnen, die durch zunehmenden Einsatz von Satelliten und Weltraumressourcen entstehen.
Im Detail sollen dafür kommerzielle Startdienste angeboten werden, die flexible, schnelle Reaktionsfähigkeiten vom europäischen Festland aus ermöglichen. Dafür sollen die Tactical Responsive Launch (TacRL)-Kapazitäten bereitgestellt und eine sichere und widerstandsfähige Handhabung von Satelliten mit verkürzten Reaktionszeiten gewährleisten werden.
Thomas Berge Nielsen, CEO von Rheinmetall Nordic AS sagte anlässlich der Absichtserklärung: „Die Zusammenarbeit mit Andøya Space wird angesichts des Aufbaus europäischer Raumfahrtkapazitäten ein entscheidender Faktor für die Entwicklung unseres Angebots im zivilen und militärischen Bereich sein. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“
Statistisch bewegt sich die Rheinmetall-Aktie im September seitwärts, mit einer durchschnittlichen Performance von -0,2 Prozent über die letzten zehn Jahre. Dennoch gab es starke Schwankungen: 2022 fiel der Kurs im September um elf Prozent, während er 2024 um 7,6 Prozent anzog.
Rüstungsaktien stehen wieder in der Gunst der Anleger. DER AKTIONÄR bleibt für Rheinmetall zuversichtlich: Anleger lassen die Gewinne laufen.
Hinweis: Die Rheinmetall-Aktie ist Teil des European Defence Index. Dieser bündelt 20 Rüstungswerte und umfasst neben Schwergewichten wie BAE Systems, SAAB und Rolls-Royce auch Hidden-Champions wie Melrose Industries und Kongsberg. Mehr Infos zum Index finden Sie hier.
01.09.2025, 12:08