In den USA explodiert der KI-Hype: In dieser Woche haben unter anderem Oracle, Micron und Super Micro aufgrund der Fantasie kräftige Kursgewinne verbucht. Auch in Europa nimmt das Thema Fahrt auf, wie die ASML-Beteiligung an der französischen KI-Hoffnung Mistral zeigt. Doch die EU bremst mit Regulierungen. Mehrere DAX-Chefs äußerten sich daher mit klaren Forderungen – darunter VW-Chef Oliver Blume sowie die CEOs von SAP und Siemens.
Auf der Mobilitätsmesse IAA in München machten Siemens-Chef Roland Busch, VW-Boss Blume und SAP-CEO Christian Klein klar, dass die europäische Politik in Sachen KI-Regulierung nachjustieren müsse. Busch sprach von einem tiefsitzenden Misstrauen der Institutionen gegenüber Unternehmen und warnte, dass die Überbürokratisierung Europas Wettbewerbsfähigkeit täglich schwäche. Blume betonte, Regulierung sei unverzichtbar – allerdings brauche es „die richtige“. Das aktuelle KI-Gesetz verzögere Innovationen und behindere neue Produkte, so seine Kritik. Klein unterstrich, dass Europa sich auf Felder konzentrieren solle, in denen es bereits stark sei, und Partnerschaften weltweit suchen müsse, statt auf Abschottung zu setzen.
Auch Mathias Döpfner, Vorstandschef bei Axel Springer, warnte vor zu viel Souveränitätsdenken, blieb mit seinem Appell für mehr Risikobereitschaft aber im Hintergrund. Siemens-Chef Busch brachte dagegen eine konkrete Forderung ins Spiel: Ein einheitlicher Kapitalmarkt könne Europas Unternehmen enorme Wachstumschancen eröffnen.
Während die Manager in Europa klare Korrekturen fordern, beherrscht die KI-Fantasie die Wall Street. Oracle überzeugte mit Wachstumsaussagen im KI-Bereich, schoss nach Q2-Zahlen über 35 Prozent nach oben. Micron zog in diesem Umfeld und infolge positiver Analystenkommentare ebenfalls an und erreicht beinahe ein neues Allzeithoch, das Plus in dieser Woche summiert sich bisher auf über 20 Prozent. Auch Super Micro dürfte am Freitag weiter zulege – die Nvidia Blackwell Ultra-Lösungen werden zukünftig in großen Stückzahlen ausgeliefert. In Europa sorgte unterdessen die ASML-Beteiligung an Mistral für Aufsehen.
Die EU ist gefragt, damit die hiesigen Unternehmen gegenüber den US-Konzernen und der Konkurrenz aus Asien in Sachen KI nicht ins Hintertreffen geraten. DER AKTIONÄR ist für ASML, SAP und Siemens dennoch optimistisch gestimmt, Anleger können weiter zugreifen. Aus den USA befinden sich unterdessen die KI-Profiteure Micron, Nvidia und Oracle auf der Empfehlungsliste.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Nvidia.
12.09.2025, 12:50