++ 5 Aktien, die immer steigen ++
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25.08.2022 Carsten Kaletta

Deutsche Bank: Sind die Rezessionsängste überzogen?

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Deutsche Bank

Die Aktien der Deutschen Bank haben auf 3-Monats-Sicht mehr als 20 Prozent verloren. Dabei fielen die Q2-Zahlen besser als erwartet aus (DER AKTIONÄR berichtete). Überdies verleiht die Zinswende Finanz-Titeln Fantasie. Auf der anderen Seite stehen Rezessionsängste, die mit Blick auf den aktuellen Ifo-Index zumindest nicht weiter geschürt wurden.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zwar im August den dritten Monat in Folge eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima fiel im Monatsvergleich um 0,2 Punkte auf 88,5 Zähler, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2020. Analysten hatten allerdings mit einer deutlicheren Eintrübung auf 86,8 Punkte gerechnet. Nachdem die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal noch leicht zulegen konnte, rechnen Experten ab dem dritten Quartal mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaftsleistung.

Aufgrund dieser Rezessionserwartungen hat der deutsche Bankenprimus die Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite von 75 auf 233 Millionen bereits aufgestockt. Das ist deutlich mehr als vor einem Jahr, im Branchenvergleich ist die Zahl aber eher gering. Die Deutsche Bank hat jedoch ein solide geführtes Kreditportfolio mit eher größeren Konzernen als Kunden. Das Risikomanagement ist im Ergebnis gut, was sich seit Beginn der Pandemie zeigte.

Mit Blick auf den aktuellen Aktienkurs dürfte viel Negatives bereits eingepreist sein. Das 2023er-KGV von unter 5 ist der zweitniedrigste Wert unter den Peers (Schnitt 7) in Europa. In den letzten zehn Jahren lag bei der Deutschen Bank selbst das KGV im Mittel bei 19. Da die Bank die Sanierung erfolgreich abschließen dürfte und seit mehreren Quartalen wieder profitabel ist, erscheint der Abschlag aus Sicht des AKTIONÄR zu hoch.

Die Aktie liegt am Donnerstag mit einem leichten Aufschlag in der Pluszone und notiert bei 8,36 Euro. Aus charttechnischer Sicht wichtig ist nun die Unterstützung bei 8,16 Euro – dem Intraday-Tief vom 7. März.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Klar, die Aktie ist ein heißes Eisen. Und ein vollständiger Gas-Stopp seitens Russlands wäre wirtschaftlich problematisch. Dennoch sieht DER AKTIONÄR bei dem günstig bewerten Titel derzeit – mit Blick auf die fortschreitende Restrukturierung und die Zinswende – derzeit mit Chancen denn Risiken. Mutige können bei der Wette noch mitmachen, sollten aber unbedingt den Stopp-Kurs bei 5,90 Euro setzen.

(Mit Material von dpa-Afx)

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