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24.05.2024 Nikolas Kessler

Bitcoin, Ethereum & Co: ETF-Party fällt aus – das ist der Grund für die trübe Stimmung

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Bitcoin

Die US-Börsenaufsicht SEC hat in der Nacht den Weg für die Zulassung der erste Spot-ETFs auf Ethereum geebnet. Das ist eigentlich ein Grund zur Freude, doch am Kryptomarkt dominieren am Freitag trotzdem die roten Vorzeichen. Branchenbeobachter machen dafür Gewinnmitnahmen und neue Zinssorgen verantwortlich.

Noch bevor die SEC die Entscheidung zu den Ether-ETFs bekanntgegeben hat, hatte sich die Stimmung an den Märkten am Donnerstag eingetrübt. Stärker als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten hatten zuvor neuerliche Zweifel daran aufkommen lassen, dass die Fed im weiteren Jahresverlauf die Zinsen senken kann.

Laut dem CME FedWatch Tool beziffern Händler die Chancen für eine Zinssenkung im September aktuell nur noch auf rund 51 Prozent. Zur Wochenmitte hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei 58 Prozent gelegen, in der Vorwoche sogar bei 68 Prozent. Bei Werten unter 60 Prozent gilt es laut CNBC als unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank aktiv werden wird.

Bitcoin-Rebound ausgebremst

Neben dem US-Aktienmarkt, wo der Leitindex Dow Jones am Donnerstag mit einem Minus von 1,53 Prozent den größten Tagesverlust seit mehr als einem Jahr verbucht hat, litt darunter auch der Kryptomarkt. Erst in der Vorwoche hatten Hoffnungen auf eine baldige Zinswende in den USA dazu beigetragen, dass Bitcoin und Co die Lethargie der vergangenen Wochen abschütteln konnten (DER AKTIONÄR berichtete).

Nach teils deutlichen Gewinnen bis zu Wochenmitte haben viele Krypto-Trader nun offenbar wieder Kasse gemacht. Am Freitagnachmittag notiert der Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht 3,5 Prozent tiefer bei rund 67.400 Dollar. Auf Sicht der letzten sieben Tage ist das Plus dadurch auf rund 1,5 Prozent zusammengeschrumpft.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Auch Ether unter Druck

Auch bei Ether überschattet die trübe Marktstimmung die wegweisende Genehmigung der Spot-ETFs durch die SEC am Donnerstagabend. Mit einem Minus von rund fünf Prozent ist die Nummer 2 nach Market Cap sogar noch stärker unter Druck als der Krypto-Gesamtmarkt, der auf 24-Stunden-Sicht aktuell 3,3 Prozent verliert. Zuvor hatte Ether seit Wochenbeginn allerdings auch überdurchschnittlich stark zugelegt und notiert trotz des heutigen Rückschlags auf 7-Tage-Sicht noch rund 22 Prozent höher.

„Der Ausverkauf von Ethereum aufgrund positiver Nachrichten ist eine typische ‚Buy the Rumor, Sell the Fact‘-Reaktion von Spekulanten“, sagte Alex Kuptsikevich, leitender Marktanalyst bei FxPro, dem Branchenportal CoinDesk. „Wir sollten nicht überrascht sein, wenn der Preis wieder in den Bereich von 3.000 Dollar zurückfällt und damit in einen wichtigen Konsolidierungsbereich zurückkehrt.“

Von diesem Niveau aus könnten große institutionelle Anleger dann damit beginnen, eine Ether-Position aufzubauen, so der Experte. Zudem erinnert er daran, dass der Bitcoin nach der ETF-Zulassung im Januar zunächst um 19 Prozent eingebrochen war, ehe es eine „spektakuläre Umkehr“ gab.

Bis zum Handelsstart der neuen ETFs müssen sich Ether-Fans und interessierte Investoren zwar noch etwas gedulden, mittel- und langfristig dürften sie sich aber klar positiv auf den Kurs auswirken. Die Analysten der britischen Großbank Standard Chartered trauen Ether bis zum Jahresende nun einen Anstieg auf 8.000 Dollar zu.

Ethereum (ISIN: CRYPT0000ETH)

Die SEC-Entscheidung ist wegweisend und ein weiterer Meilenstein – nicht nur für Ethereum, sondern für den gesamten Krypto-Sektor. Dass die Freude darüber von neuen Makro-Sorgen getrübt wird, ist bitter. DER AKTIONÄR sieht aber weiterhin gute Chancen für eine baldige Fortsetzung der Krypto-Rally und bestätigt die langfristige Kaufempfehlung für Bitcoin und Ethereum.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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