Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock zündet die nächste Stufe im Krypto-Geschäft. Nur 15 Monate nach dem erfolgreichen Start seines Ethereum-ETFs (ETHA) deutet eine neue Registrierung auf ein Produkt hin, das mehr verspricht als reine Kursgewinne: einen gestakten Ethereum-ETF.
Mit einer Namensregistrierung im US-Bundesstaat Delaware hat BlackRock den ersten, aber entscheidenden Schritt für einen neuen börsengehandelten Fonds gemacht. Während weitere regulatorische Hürden zu nehmen sind, ist das Signal an den Markt unmissverständlich: Der Gigant mit 13,5 Billionen Dollar an verwaltetem Vermögen will sein Krypto-Angebot weiter ausbauen.
Während der bisherige iShares Ethereum Trust (ETHA), der seit seinem Start im Juli 2024 bereits 13,1 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnete, rein auf die Preisentwicklung von Ethereum setzt, soll das neue Produkt einen Zinseszinseffekt für Anleger generieren. Durch „Staking“ – das Hinterlegen von Ethereum zur Sicherung des Netzwerks – wird eine zusätzliche Rendite erwirtschaftet. Laut Daten von Blocknative liegt diese aktuell bei durchschnittlich 3,95 Prozent pro Jahr.
Dieser Schritt markiert eine bemerkenswerte Kehrtwende. Bislang lehnte BlackRock Staking für seinen ETHA-Fonds offiziell ab und verwies auf „operative Komplexitäten und regulatorische Fragen“. Doch bereits im Juli reichte das Unternehmen zusammen mit anderen Emittenten einen Vorschlag bei der US-Börsenaufsicht SEC ein, um Staking in bestehende Produkte zu integrieren. Der Wind in Washington hat sich gedreht. Unter der Trump-Regierung zeigt sich die SEC offener für Krypto-Produkte und hat jüngst einen generischen Listing-Standard eingeführt, der Genehmigungen beschleunigen soll.
Fokus statt Streuung
Während andere Emittenten mittlerweile auch auf Altcoins setzen, bleibt BlackRock seiner Linie treu. Der Fokus liegt klar auf den beiden Krypto-Leitwährungen. Erst im September wurde mit dem Bitcoin Premium Income ETF ein Produkt aufgelegt, das ebenfalls auf zusätzliche Erträge abzielt – hier durch den Verkauf von Call-Optionen.
BlackRock ignoriert den spekulativen Hype um kleine Coins und konzentriert sich darauf, die Kern-Assets Bitcoin und Ethereum für konservativere, renditeorientierte Anleger attraktiv zu machen. Der geplante gestakte ETH-ETF ist kein Experiment, sondern der logische nächste Schritt, um Kryptowährungen aus der spekulativen Ecke zu holen und als ernstzunehmende Anlageklasse mit laufenden Erträgen zu etablieren.
Der Staking-ETF dürfte bei Anlegern durchaus gut ankommen und dadurch für Rückenwind bei Ethereum sorgen. Bis es allerdings soweit ist, müssen sich Anleger noch gedulden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Ethereum.
21.11.2025, 10:45