Eigentlich lief es zuletzt relativ gut für die Aktien von Agnico Eagle Mines, Airbus oder auch AMD. Die Kurse konnten zuletzt teilweise kräftig zulegen. Dennoch werden diese drei und sechs andere Aktien ab der kommenden Woche, wenn die Indexanpassungen umgesetzt werden, nicht mehr im Titan 20 Index des AKTIONÄR vertreten sein.
Der Grund ist relativ einfach: Es gibt einige Qualitätstitel, die zuletzt sogar noch stärker performt haben und die sich deshalb nun neu einen Platz in dieser Liga der Börsenelite erkämpft haben. Die Auswahl der Aktien erfolgt in drei Schritten. Im ersten Schritt wird entschieden, ob eine Goldaktie in den Index aufgenommen wird. Das ist der Fall, wenn der Goldpreis zum jeweiligen Beobachtungstermin oberhalb seiner 200-Tage-Linie notiert. Anschließend erfolgt ein Ranking aus dem Auswahluniversum – dem Solactive US-Large Cap Index und dem Solactive Europe 600 Index. Gelistet werden die Aktien nach Marktkapitalisierung, 3-Jahres-Performance, Analystenrating und TSI-Wert. Aktien, die diese Prüfung mit Bestwerten bestehen, werden in den Index aufgenommen. Der aktionär Titan 20 Index wird vierteljährlich überprüft und die Aktienauswahl nach festen Regeln dementsprechend angepasst. Da der Goldpreis derzeit von einem Hoch zum anderen eilt, ist die Voraussetzung für die Aufnahme einer Goldaktie natürlich erfüllt. Zwar entwickelte sich die Aktie von Agnico Eagle Mines in den vergangenen Monaten hervorragend, doch noch besser lief es für Kinross. Deshalb ersetzen die Kinross-Anteile die Papiere des kanadischen Konkurrenten.
Auch für eine ganze Reihe anderer Blue Chips ist nun kein Platz mehr im Auswahlindex – und dies wohlgemerkt nicht, weil die Performance sonderlich schlecht war, sondern vor allem deswegen, weil sich die Neulinge zuletzt noch stärker entwickelt haben.
So ist etwa der einzige deutsche Vertreter SAP nicht mehr dabei. Auch der europäische Flugzeugbauer Airbus konnte seinen Platz nicht behaupten. Verdrängt wurden zudem die Papiere der Technologiekonzerne Advanced Micro Devices, Amazon, Intuit, Strategy sowie die des amerikanischen Medizintechnikherstellers Boston Scientific.
Immerhin: Durch die Aufnahme des Rüstungskonzerns Rheinmetall ist auch weiterhin ein deutsches Unternehmen im Titan 20 Index vertreten. Neu dabei sind außerdem die Papiere der Google- und YouTube-Mutter Alphabet, die Finanzaktien Citigroup und Robinhood sowie einige neue Technologiewerte wie AppLovin, Arista Networks, Lam Research oder die Beteiligungsgesellschaft Prosus.
Der Titan 20 Index wurde im Jahre 2017 aufgelegt. Seither hat er mittlerweile knapp 150 Prozent zugelegt. Das bisherige Allzeithoch wurde Anfang April des laufenden Jahres erreicht – bei einem Stand von fast 280 Punkten.
Doch dann sorgte US-Präsident Donald Trump mit seinen Zollankündigungen für mitunter kräftige Kursabschläge bei zahlreichen Indexmitgliedern. Obwohl er mittlerweile wieder etwas zurückgerudert ist und es auch schon zahlreiche bilaterale Handelsabkommen gab, wodurch die Auswirkungen letztlich nicht so dramatisch wie zunächst befürchtet ausfallen, haben sich einige Qualitätstitel bis heute noch nicht vollständig von diesem Kursrutsch erholt. Womöglich könnte es gerade mithilfe der neun Neulinge in den kommenden Wochen und Monaten wieder zu einem Angriff auf das bisherige Rekordhoch kommen.
Durch die Umstellungen wird sichergestellt, dass im Titan Index weiterhin auf 20 der stärksten Qualitätstitel im Börsenuniversum gesetzt wird. Die Chancen stehen gut, dass es mit dem Kurs des regelbasierten Index auch in den kommenden Wochen und Monaten weiter nach oben geht.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.
06.10.2025, 06:48