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Der Goldpreis hat sich erholt. Zwischenzeitlich schoss das Edelmetall auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Die Marke von 1.800 Dollar rückte in greifbare Nähe. Doch eine kanadische Bank bleibt bei ihrer pessimistischen Einschätzung für den Goldpreis und sieht weitere Kursverlust auf Gold zukommen.
In seiner Prognose für 2023 sagte Bart Melek, Leiter der Rohstoffstrategie bei TD Securities, dass der Goldpreis seiner Meinung nach im ersten Quartal des nächsten Jahres unter die Marke von 1.600 Dollar pro Unze fallen wird. Er fügte hinzu, dass er nicht damit rechnet, dass die Preise vor dem vierten Quartal 2023 wieder über 1.800 Dollar steigen werden, und dass es ein weiteres Jahr dauern wird, bis das Edelmetall 1.900 Dollar erreicht.
Melek sagte, dass die aggressiven geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank, die bis 2022 der wichtigste Faktor für den Goldpreis waren, die Preise auch im nächsten Jahr im Zaum halten werden. Er fügte hinzu, dass die Federal Reserve noch lange nicht bereit ist, ihre Geldpolitik zu ändern. „Angesichts der nach wie vor rasenden Inflation wird die Fed wohl keine andere Wahl haben, als in den nächsten zwölf Monaten an einer restriktiven Politik festzuhalten. Wir gehen davon aus, dass der Leitzins der Fed bis Mitte 2023 bei 5,50 Prozent liegen wird und dass es bis Ende 2023 keine Lockerung geben wird", sagte er.
„Darüber hinaus besteht das Risiko, dass die noch immer großen Long-Positionen von Family Offices und Eigenhandelsgeschäften aufgelöst werden könnten, da es immer teurer wird, Positionen zu halten“, sagte er. „Eine Kapitulation oder sogar ein gewisser Verkauf dieser Positionen dürfte das gelbe Metall in den nächsten Monaten in den Bereich von 1.575 Dollar treiben.“
Obwohl die kanadische Bank davon ausgeht, dass die jüngste Goldrallye bis zum Jahresende und bis ins Jahr 2023 abklingen wird, merkte Melek an, dass die aktuelle Preisentwicklung zeigt, wie viel Potenzial im Markt steckt, wenn die Federal Reserve beginnt, ihre Zinserhöhungen zurückzunehmen. „Die Tatsache, dass Gold in letzter Zeit selbst auf schwache Hoffnungen auf eine geldpolitische Wende reagiert hat, überzeugt uns davon, dass Gold schon reagieren wird, bevor die US-Notenbank tatsächlich die Absicht signalisiert, von ihrem restriktiven Kurs abzuweichen“, sagte er. „Die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen deutlich sinken werden, bevor das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht ist, dürfte viele Anleger dazu veranlassen, Gold zu kaufen, um den Mangel an aussagekräftigen realen Renditen im Großteil der Treasury-Kurve auszugleichen.“
Nicht nur Gold wird von TDS im Jahr 2023 pessimistisch beurteilt. Die Bank geht davon aus, dass der Silberpreis bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres unter 18 Dollar je Unze fallen wird. An dieser pessimistischen Prognose hält sie fest, obwohl die Preise im letzten Monat um fast 20 Prozent gestiegen sind. Die TDS geht davon aus, dass die Silberpreise im nächsten Jahr bei 21 Dollar enden und bis Ende 2024 auf 23 Dollar steigen werden.
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